Der Stellenabbau bei Ford ist vollzogen. Der für die Elektrosparte in Europa zuständige Martin Sander kann auf triftige Gründe verweisen. Zum einen sind E-Fahrzeuge in der Fertigung weniger aufwendig. Zum anderen schwindet das Volumen. Der Marktanteil von Ford in Europa sackte von 8,8 Prozent im Jahr 2006 auf glatt die Hälfte ab. Die Modelle waren lange zu beliebig.
So scheint es unvermeidbar, gerade bei der Fertigung zu sparen. Doch die neue Streichrunde trifft vor allem die Entwickler. Sie sind Leidtragende der viel zu späten Elektrifizierung bei Ford – was den Autobauer dazu zwingt, den Modularen E-Antriebs-Baukasten von VW zu nutzen. Damit verzichtet Ford mindestens eine Fahrzeuggeneration lang auf einen wesentlichen Teil der Wertschöpfung. Das erinnert an das Schicksal der Opel-Entwickler in Rüsselsheim. Das Tech-Zentrum verlor Stück um Stück Kompetenzen. Stellen wurden ausgelagert und Mitarbeiter mit Abfindungen zum Ausscheiden motiviert. Heute fragt sich so mancher Kunde, wo denn das „German Engineering“ der Marke mit dem Blitz noch zu finden ist.
Auch bei Ford stellt sich die Frage, wie europäisch die künftigen Modelle noch sein werden. Das Kölner Management muss eine Antwort darauf finden, wie man diesen Bedeutungsverlust stoppen will. Ein übertriebenes Schlankheitsideal kann bekanntlich zur Magersucht führen. Nicht auszuschließen, dass Ford wegen fehlender eigener Forschung künftig Entwicklungsdienstleister nötig hat. Ein Abstieg.