Tesla streicht Batteriepläne in Grünheide zusammen

Es sollte eigentlich die größte Batteriefabrik der Welt werden. Das hatte Tesla-Chef Elon Musik 2020 für den Standort Grünheide angekündigt. Jetzt backt der Elektro-Hersteller südöstlich von Berlin deutlich kleinere Brötchen. Das kündigte das brandenburgische Wirtschaftsministerium an.

So werde Tesla einige Produktionsschritte für die Batterie in den USA ausführen, teilte das Ministerium der Nachrichtenagentur Reuters mit. Hintergrund der Entscheidung sind die enormen Steuervorteile durch den Inflation Reduction Act der US-Regierung von Präsident Joe Biden, der einheimische Produktion von Elektroautos und dessen Batterien, sowie die Verarbeitung der benötigten Rohstoffe in den USA stark bezuschusst.

Ein Angebot, bei dem Deutschland und die EU derzeit nicht mithalten können. Gespräche zur Abrüstung des Gesetzespaketes und ausgleichenden Regelungen für in Europa gefertigte Waren laufen derzeit.

Das Wirtschaftsministerium Brandenburgs teilte dazu in einem Statement mit: "Tesla hat in Grünheide mit der Produktion von Batteriesystemen begonnen und bereitet sich auf die Herstellung von Batteriezellenkomponenten vor. Das Unternehmen hat für weitere Produktionsschritte die USA favorisiert, weil die steuerlichen Rahmenbedingungen dort günstiger sind."

Ursprünglich sollte die Batteriefabrik direkt neben dem Produktionswerk für das Model Y in Grünheide eine Kapazität von 50 Gigawattstunden pro Jahr erreichen und Ende 2023 die volle Leistungsfähigkeit erreichen. Jetzt scheint der Elektro-Hersteller von diesen Zielen abzurücken.

Bereits im Herbst hatte Tesla entsprechende Pläne durchgespielt, jetzt scheint die Entscheidung vollzogen. In den USA wartet aber ebenfalls genug Arbeit für den Elektro-Pionier. Zuletzt gab es Berichte, die Produktion der 4680-Rundzellen für die Batterien in Tesla-Fahrzeugen laufe problematisch. Mit einer Investition von 3,6 Milliarden Dollar soll der bestehende Batterieproduktionsstandort in Nevada ausgebaut werden, um weitere Batteriezellen zu fertigen.

Für Grünheide bedeutet dies: Das Werk konzentriert sich auf die Fertigung des Model Y und wird kein zentraler Batterieproduktionsstandort im Netzwerk von Tesla. Aktuell werden südöstlich von Berlin rund 3000 Fahrzeuge pro Woche gefertigt. 10.000 der 12.000 Stellen im Werk sind besetzt.

Aus dem Datencenter:

Wichtige Rohstoffe und ihr Einsatz in Schlüsselregionen