Genesis sucht Handelspartner

Die zur Hyundai-Gruppe gehörende koreanische Premiummarke Genesis sucht in Deutschland und Großbritannien motivierte Handelspartner für eine deutliche Expansion in die Fläche. „Wir starten die zweite Phase unserer Expansion in Europa und sind sehr zuversichtlich, unseren Platz in Europa vergrößen zu können“, sagte der seit Sommer vergangenen Jahres amtierende Europachef Lawrence Hamilton in seinem ersten Gespräch mit der Automobilwoche.

„Wir haben die erste Phase seit dem Sommer 2021 genutzt, um viel zu lernen. Nun sind wir bereit, um ab Anfang 2024 nicht mehr nur mit unseren eigenen Studios präsent zu sein, sondern mit ausgewählten Handelspartnern mehr Kunden erreichen zu können.“ Bislang verfügt die koreanische Marke in Deutschland nur über zwei eigene Verkaufsstandorte in Frankfurt/Main und München, sogenannte Studios.

In Deutschland plane Genesis die Etablierung von Neuwagen-Verkaufsstandorten an 15 bis 20 zentralen Standorten. In Frage kämen vor allem urbane Räume oder Metropolen. Einige der künftigen Partner könnten auch mehrere dieser geplanten Standorte abdecken, sagte Hamilton.

Die neuen Standorte würden als exklusive Markenvertretungen aufgebaut, betonte der Europachef. „Genesis ist eine Premiummarke, die ihren Kunden ein außergewöhnliches Kauf- und Besitzerlebnis bieten will. Das geht nur in einem exklusiven Umfeld.“

Hamilton ließ offen, wie viele Neuwagen pro Standort und Jahr er von den künftigen Handelspartnern erwartet. Aktuell liegt der Durchschnitt in Deutschland bei 231 Fahrzeugen, die Premiummarken kommen aber auf rund 500 Einheiten pro Jahr und Standort. „Das ist eine Größenordnung, die auch wir mittelfristig anpeilen“, sagte Hamilton dazu.

Die Partner würden in ein Omnichannel-Verkaufsmodell integriert, sagte der Genesis-Manager. „Online-Sales werden für einen Teil auch unserer Kunden immer wichtiger. Deshalb ist eine enge Verknüpfung des Online-Auftritts mit dem stationären Geschäft für uns von großer Bedeutung.“

Einen Vorteil für die Genesis-Partner sieht Hamilton dabei in der Entscheidung, die Genesis-Modelle zu Fixpreisen zu verkaufen. Dies verhindere den ruinösen Intrabrand-Wettbewerb.  „Wir werden die Verkaufsregionen so zuschneiden, dass für jeden Standort ein profitables Geschäft möglich ist. Unsere Partner werden mit einer auskömmlichen Marge rechnen können.“

Genesis will bis 2030 eine rein elektrische Marke werden, bis 2025 strebt sie ein Netto-Null-CO2-Ziel an. Derzeit besteht das Portfolio in Europa aus Verbrennern und E-Autos, wobei nur das jüngste Modell, der GV60, ein rein elektrisch verfügbares Modell ist.