Die Entwicklung zum softwaredefinierten Fahrzeug verändert auch das Geschäftsmodell bei Chipherstellern. „Vor circa 15 Jahren war es üblich, die Software als Kunde – meist ein Tier-1-Zulieferer – von Grund auf selbst zu implementieren. Dazu war neben der Hardware lediglich ein Referenzhandbuch nötig“, beschreibt Daniel Weyl, Vice President R&D Software bei NXP Semiconductors, den Ausgangspunkt. Zusammen mit den Chips habe man nur minimale Softwareumfänge geliefert, etwa zum Starten des Devices, wie Boot-ROM oder Firmware, oder beispielsweise für spezielle Hardware-Beschleuniger einen dazu passenden Compiler.
Das bestätigt auch ein Sprecher von Analog Devices (ADI). Anfangs habe man nur Software zur Produktkonfiguration und -evaluation geliefert, später auch Referenzsoftware. Mit wachsender eigener Softwarekompetenz habe man dann die Softwareumfänge erweitert. Dieses Feld „entwickelt sich schnell und die Software dient nicht mehr allein der Unterstützung unser Halbleiter-Verkäufe“, so der Sprecher. Schon viele Jahre liefere man beispielsweise Audio-Prozessoren für Automobile zusammen mit Softwareentwicklungstools und Modulen für Anwendungssoftware. Nun wolle man verstärkt Anwendungssoftware entwickeln, die sogar auf Prozessoren anderer Hersteller und allen üblichen Betriebssystemen laufe.