Volkswagen macht ernst. Für die US-Kultmarke Scout errichtet der Konzern ein neues Werk in der Nähe von Columbia/South Carolina. Das teilten Scout-Präsident Scott Keogh und der Gouverneur des Bundesstaats mit. Dort soll die nächste Generation von Pick-ups und robusten SUVs gebaut werden, die an die legendären Scout-Fahrzeuge aus den Jahren 1960 bis 1980 erinnern.
Das Werk wird ausschließlich Fahrzeuge für diese Marke herstellen und nicht für andere Konzernmarken wie Volkswagen oder Audi produzieren. Das sagte ein Sprecher der VW Group of America gegenüber der Automobilwoche-Schwesterzeitung Automotive News. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, Audi wolle bei Scout mit einsteigen. Audi-CEO Markus Duesmann hatte kürzlich erklärt, eine eigene Produktion in den USA sei womöglich sinnvoll für Audi.
Der Spatenstich des Scout-Werks ist für Mitte 2023 geplant, die Produktion soll Ende 2026 anlaufen.
VW investiert dafür zwei Milliarden Dollar an dem Standort. Das Investment habe das Potenzial, 4.000 oder mehr Dauerarbeitsplätze zu schaffen.
South Carolina ist auch der Standort von BMW in den USA, wo die Münchner in Spartanburg produzieren. Die beiden Werke werden keine 100 Meilen auseinanderliegen. "Wir fühlen uns geehrt, mit South Carolina zusammenzuarbeiten, um diese neue Ära für Scout einzuläuten", sagte Scott Keogh.
Bei voller Kapazitätsauslastung könnten in der Anlage jährlich mehr als 200.000 Scout-Fahrzeuge hergestellt werden. Zunächst hatten auch die Auftragsfertiger Magna und Foxconn darum gebuhlt, die Produktion für Scout übernehmen zu können. Doch VW hat sich für ein Werk in Eigenregie entschieden.