Der Zulieferer Leoni befindet sich laut einer Mitteilung in fortgeschrittenen Verhandlungen mit seinen Finanzgläubigern und Stefan Pierer als strategischem Investor über ein finanzielles Sanierungskonzept. Mit diesem Konzept soll das Unternehmen wesentlich entschuldet und mit frischer Liquidität ausgestattet werden. Aus Sicht des Vorstandes der Leoni AG sei dies die einzige verbleibende Sanierungslösung. Das Sanierungskonzept werde die Finanzierung der Leoni AG auf Basis der derzeitigen Unternehmensplanung bis Ende 2026 sicherstellen und soll unter Anwendung des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes erfolgen. Pierer hält bislang rund 20 Prozent an dem Zulieferer.
Eine von Pierer mittelbar gehaltene Gesellschaft würde nach einer vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals der Leoni AG auf 0 Euro im Wege einer Barkapitalerhöhung mit nachfolgendem Sachagio einen Betrag von 150 Millionen Euro gegen Ausgabe neuer Aktien der Leoni AG einbringen. Zusätzlich soll diese Gesellschaft Finanzforderungen gegen die Leoni AG im Volumen von 708 Millionen Euro von deren Finanzgläubigern „gegen Einräumung eines Wertaufholungsinstrumentes“, das einer wirtschaftlichen Beteiligung von 45 Prozent entspricht, übernehmen und sie im Zuge der Kapitalerhöhung im Wege eines Sachagio in die Leoni AG einbringen, heißt es in der Mitteilung. Auf diese Weise werde die Leoni AG um 708 Millionen Euro entschuldet und erhält 150 Millionen Euro neue Liquidität.