Millionenstrafe für Tesla wegen Rassismus

Ein Gericht in den USA hat den Autobauer Tesla zu Schadenersatz und Anwaltskosten in Höhe von mehr als einer Million Dollar verurteilt, weil das Unternehmen einige Vorgesetzte nicht daran hinderte, einen dunkelhäutigen Mitarbeiter rassistisch zu beleidigen.

Tesla muss demnach die Anwaltskosten in Höhe von 756.000 Dollar und den eigentlichen Schadenersatz in Höhe von 266.000 Dollar bezahlen.

Das Gerichtsurteil beendet einen jahrelangen Streit zwischen Tesla und dem früheren Angestellten Melvin Berry, der von 2015 bis 2017 im kalifornischen Tesla-Werk in der Materiallogistik beschäftigt war. Das Gericht glaubte letztlich den vielfach belegten Äußerungen des 47-jährigen Arbeiters mehr als den Erklärungen des Unternehmens, dass die rassistischen Umgangsformen im Betrieb abgestritten hatte.

"Ich hoffe, die Welt weiß nun, dass ein Schiedsgericht Tesla für schuldig befunden hat, seine Angestellte so behandelt zu haben", sagte Berry dem US-Nachrichtendienst Bloomberg. Das Urteil zu Berry wurde schon am 12. Mai gefällt, es wurde aber erst jetzt veröffentlicht.

Das Verfahren vor einem Schiedsgericht wurde hinter verschlossenen Türen geführt, sodass nur wenige Details der damaligen Vorgänge bekannt wurden.

Der Betroffene Melvin Berry und mehrere andere dunkelhäutige Mitarbeiter hatten Tesla über Jahre hinweg mit dem Vorwurf konfrontiert, dass in dem kalifornischen Werk Rassismus an der Tagesordnung gewesen sei. Berry sei an seinem Arbeitsplatz im Lager wiederholt mit dem N-Wort beleidigt worden, aber auch andere Mitarbeiter in der Montage seien von Vorgesetzten mit diesem Wort bedacht worden.

Nachdem Berry sich über diese Behandlung beschwert hatte, wurde er nach eigenen Aussagen dazu gezwungen, noch schwerere Material-Chargen zu schieben und er musste Überstunden machen.

In dem Verfahren trat auch zu Tage, dass in Gemeinschaftsräumen und auf Toiletten im Werk längere Zeit Hakenkreuz-Schmierereien zu sehen gewesen waren. Erst nach wiederholten Protesten seien diese Nazi-Symbole entfernt worden, hatten Zeugen und Anwälte glaubhaft versichert.

Tesla hatte die Vorwürfe stets vehement abgestritten. 2017 bei der Klageeinreichung von Berry hatte das Unternehmen erklärt, Tesla sei "absolut gegen jede Form von Diskriminierung, Beleidigung oder unfaire Behandlung jeglicher Art." Auf Journalistenanfragen zum jüngsten Urteil reagierten weder das Unternehmen noch der mit dem Fall beauftragte Anwalt des Autobauers.

Berrys Anwältin Jeanette Vaccaro sagte dem TV-Sender CBS News: "Wir hoffen, dass dieses Urteil über eine Zahlung in Höhe von über einer Million Dollar Tesla zu Veränderungen anregt und an alle Arbeitgeber die Botschaft sendet, dass Belästigungen und Diskriminierungen am Arbeitsplatz keinen Platz haben."

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