Zuwachs für Volkswagens ID-Familie

Volkswagens Einstieg in die Elektromobilität ist etwas holprig geraten. Als die Wolfsburger 2019 ihr erstes ­Modell der neu geschaffenen ID-Familie, den ID.3, vorstellten, hatten es die Strategen mit dem Sparen etwas zu gut gemeint. So ­angenehm sich der neue Stromer auch fuhr, so wenig Wohlfühl­atmosphäre wollte sich im Innenraum einstellen. Medien und Kunden beklagten vor allem die billig wirkenden Plastikoberflächen. Das Thema ist nun bald vom Tisch. VW schickt im Sommer die erste Überarbeitung zu den Händlern. Der ID.3 wird wertiger.

Ende des Jahres fährt dann der ID.7 vor. Die Fließhecklimousine misst 4,96 Meter und löst die ­Passat-Limousine ab. Im zweiten Quartal 2024 soll die Kombiver­sion des ID.7 folgen. Gerätselt wird derzeit, wie VW dieses Derivat nennen könnte. „Variant“ klebt zumindest nicht am Heck. Schon für den Sommer 2023 steht die Premiere des ID Buzz mit ­längerem Radstand auf dem Programm. Sie findet in den USA statt, weil VW vor allem diesen Markt im Blick hat. Auch auf ­eine zwei­motorige GTX-Version (Allrad) können sich Buzz-Fans freuen. Sie ist für Buzz lang und kurz vor­gesehen.

Nach oben hin hat VW noch die Bezeichnungen ID.8 und ID.9 frei. Erstere erhält der elektrische ­Touareg. Allerdings wohl erst 2028, weil vorher die neue SSP-Architektur (Scalable Systems Platform) nicht fertig entwickelt sein wird. Das trifft genauso den ID.9. Hinter dem Kürzel steckt vermutlich der Coupé-Ableger des ID.8.

Ein Segment tiefer und ebenfalls 2028 könnte VW sein Trinity-Projekt platzieren. Ursprünglich sollte das Modell eine Limousine nach Tesla-Model-3-Bauart werden. Nun aber schwenkt man um in Richtung Model Y, dem Best­seller des amerikanischen E-Auto-Pioniers. Denkbar für Trinity wäre der Name ID.6. Das heutige VW-Elektro-SUV in China wäre bis dahin ohnehin am Ende seines Lebenszyklus. Eine Stufe unterhalb des ID.4 ist 2026 Platz für den ID Tiguan. Große Namen im Konzern wollen die Marketingexperten in die ID-Familie integrieren. Später sollen auch Golf, Polo und GTI dazu­gehören. Mitte des Jahrzehnts ist der ID.2 dran. Dessen erster Entwurf fiel durch, der zweite trägt nun die vertraute VW-Handschrift. Das Ziel, den City-Stromer für 25.000 Euro anbieten zu können, bleibt ambitioniert. Helfen sollen eine günstigere Batterie-Chemie und geringere Produktionskosten im Seat-Werk in Martorell.

Beim ID.2 Hatchback wird es nicht bleiben. Es kommt auch ein SUV-Ableger namens ID.2 X. Diesen Buchstaben soll in wenigen Jahren auch der ID.3 tragen und damit im Segment darüber auf Kundenfang gehen.

Und selbst in der Klasse der Kleinwagen sieht man noch Platz für ein ID-Modell. Logische Nomenklatur: ID.1. Hier ist das Entwicklungsziel sogar ein Verkaufspreis von unter 20.000 Euro. Volkswagen käme dann endlich wieder seiner eigentlichen Bestimmung nach – und hätte einen Wagen fürs Volk.

Aus dem Datencenter:

Elektromodellvorschau für die Marke Volkswagen 2023 bis 2028