Die Automobilindustrie in Großbritannien steuert auf eine existenzielle Krise zu. Die im Jahr 2020 nach jahrelangen Verhandlungen erzielten Brexit-Regeln machen es immer schwerer, auf britischem Boden in Zukunftsfelder wie die Batterieproduktion zu investieren. Doch ohne eine britische Batteriefertigung droht der Fahrzeugproduktion in dem Land mittelfristig das Aus.
Jetzt hat die Stellantis-Gruppe die britische Regierung aufgefordert, schnellstmöglich Bedingungen zu schaffen, die neue Investitionen ermöglichen, ohne die anspruchsvollen Anforderungen der britischen Politik vollständig zu erfüllen.
Würden solche Bedingungen nicht geschaffen, so stelle dies "eine Bedrohung für unser Exportgeschäft und die Nachhaltigkeit unserer UK-Produktion" dar, warnt Stellantis in einem an eine Parlamentskommisisson gerichteten Dokument, aus dem am Mittwoch die britische Rundfunkanstalt BBC zitierte.
Ein Stellantis-Sprecher sagte dazu der Automobilwoche, das Unternehmen habe im Februar eine längere Stellungnahme für einen Ausschuss des britischen Parlaments abgegeben. Darin sei es vor allem um Batterien für elektrische Fahrzeuge und deren Bestandteile gegangen. "Wir haben darin die Risiken für die Automobilindustrie in Großbritannien im Allgemeinen dargestellt und Vorschläge gemacht, wie eine mögliche Neujustierung des Handelsabkommens aus dem Jahr 2019 aussehen könnte, die diese Risiken beseitigen könnten."
Stellantis betreibt in Ellesmere Port ein Werk zur Produktion von elektrischen leichten Nutzfahrzeugen der Marken Opel, Vauxhall), Peugoet und Citroen.