Bei der größeren der Produktionslinien dürfte es sich um die Batterien für die elektrische 718-Baureihe von Porsche handeln, die 2025 auf den Markt kommen soll. Die Module mit den Zellen kommen aus Finnland, das Packaging findet in Kirchardt statt. Der Anlauf ist für das dritte Quartal 2024 geplant, was zeitlich zur Markteinführung der Elektro-Sportwagen passen würde. Ob Valmet Automotive auch für BMW am Standort Batterien fertigen wird, ist noch unklar. Bisher sind 11.500 Quadratmeter in dem Gebäude, das früher eine Druckerei war, belegt. Weitere 1500 Quadratmeter stehen noch zur Verfügung. 160 Mitarbeiter sollen hier einmal beschäftgt sein.
Einien "hohen zweistelligen Millionenbetrag" hat das Unternehmen in den Umbau des Standorts investiert. Die Produktionsfläche kann zudem kurzfristig um weitere 15.000 Quadratmeter erweitert werden. Neben der Nähe zu Herstellern wie Porsche, Audi oder Mercedes war die Nähe zu den Valmet-Entwicklungsstandorten in München und Bad Friedrichshall entscheidend. In letzterem betreibt Valmet Automotive ein Testzentrum für Batterien, in der bayrischen Landeshauptstadt wird die Elektronik für das Management entwickelt. Valmet will nicht nur Montagebetrieb, sondern mit eigenen Innovationen Partner für komplette Batteriesysteme sein.
Für Valmet ist die Batteriefertigung eine rasante Erfolgsgeschichte. 2019 wurde das erste Werk im finnischen Salo in nur sechs Monaten gebaut. 2021 folgte ein weiteres Werk am Stammsitz in Uusikaupunki. Hier werden beispielsweise Plug-In-Batterien für den Volvo oder Mercedes gefertigt. Während der Umsatz mit Batteriesystemen 2019 noch bei 10 Millionen Euro lag, waren es 2021 bereits mehr als 325 Millionen und 2022 über 850 Millionen Euro. Für 2023 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1,1 Milliarden Euro im Bereich Batteriesysteme. Dies ist mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes von zuletzt 2,8 Milliarden Euro. Seit 2019 wurden 1,8 Millionen Batteriesysteme gefertigt.