Volkswagen investiert eine Milliarde Euro in Südamerika

„Südamerika ist als schnell wachsender Automarkt für Volkswagen von strategischer Bedeutung“, sagt Markenchef Thomas Schäfer. Das Unternehmen rechnet mit einem Wachstum des Marktes um jährlich elf Prozent bis 2030 und will selbst noch stärker zulegen. In Brasilien, dem größten Markt der Region, soll der Absatz von VW bis 2027 um 40 Prozent steigen.

Um das zu erreichen, wird VW bis 2026 eine Milliarde Euro in Südamerika investieren. Das Geld soll vor allem in eine Produktoffensive fließen, so sollen noch in diesem Jahr die E-Autos ID.4 und ID. Buzz in Brasilien auf den Markt kommen. Bis 2025 sollen in Südamerika 15 neue Elektro- und Flex-Fuel-Fahrzeuge eingeführt werden, mittelfristig folgen Hybridfahrzeuge.

VW rechnet damit, dass die Elektrifizierung in Südamerika langsamer vorankommen wird als in Europa. Deshalb setzt das Unternehmen zur CO2-Reduzierung vor allem auf Flex-Fuel-Modelle, wie sie dort schon länger üblich sind. Dabei handelt es sich um Autos, deren Motoren Ethanol, Benzin und jede Art von Mischung der beiden Kraftstoffe verbrennen können. Beliebt sind in Südamerika vor allem Klein- und Kompaktwagen sowie SUV- und Crossover-Modelle.

Nach vielen problematischen Jahren ist der südamerikanische Markt 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt. VW feiert in diesen Tagen sein 70-jähriges Jubiläum in Brasilien. Nach Problemen auf dem chinesischen Markt ist VW daran gelegen, auch in anderen Regionen stark zu sein, um einen Ausgleich zu schaffen. China bleibt auf absehbare Zeit der wichtigste Markt, aber VW hat dort jüngst die Spitzenposition an den einheimischen Rivalen BYD verloren. Zudem bleiben politische Risiken. (dpa/swi)

Aus dem Datencenter:

Elektromodellvorschau Volkswagen 2023 bis 2028

Volkswagen Pkw in Zahlen im Verlauf der Jahre 2013 bis 2022