Stellantis wendet sich von seiner bisherigen Strategie der Sowohl-als-auch-Plattformen ab und hat am Mittwoch seine erste rein elektrische Plattform für eine Vielzahl von Modellen vorgestellt. Die STLA-Medium-Plattform ist die erste von vier dezidiert elektrischen Plattformen und ist für das besonders volumenstarke C-Segment gedacht, wobei auch teilweise Fahrzeuge aus dem D-Segment darauf aufbauen können. "Das ist unsere Plattform für die Zukunft," sagte Konzernchef Carlos Tavares bei der Vorstellung der Entwicklung vor internationalen Journalisten. "Jetzt startet das wahre Wettrennen um das E-Auto", sagte er.
Bislang nutzt Stellantis für seine E-Modelle so genannte Multi-Energy-Plattformen, die sowohl Verbrennertechnik als auch elektrifizierte Versionen erlauben, dafür allerdings nicht in jeder Hinsicht optimal für E-Autos designt sind, etwa bei der Platzierung der großen und schweren Batterien.
Die neue Plattform gilt als die wichtigste Komponente des 14-Marken-Konzerns auf seinem Weg, ab 2038 netto CO2-frei aufgestellt zu sein. Verschiedene Marken wie Peugeot und Opel haben aber noch deutlich ehrgeizigere Elektrifizierungspläne und werden die neue Plattform in den nächsten Jahren für möglichst viele Modelle einsetzen. Als erste Marke wird Peugeot die Basis für ihren kommenden rein elektrischen 3008 ab Ende 2024 verwenden. 2025 wird dann auch der neue Opel Grandland X darauf aufbauen. Jährlich können damit nach Angaben des Unternehmens bis zu zwei Millionen Einheiten verschiedener Marken gebaut werden.