Lange Zeit waren gebrauchte Elektroautos nicht viel billiger – und teilweise sogar teurer – als Neuwagen mit ausschließlichem Batterieantrieb. Der entsprechende Markt musste sich zuerst entwickeln, denn die Hersteller brachten nur langsam neue Modelle heraus. Hinzu kamen preistreibende Faktoren wie die generelle Angebotsknappheit und steigende Kraftstoffkosten durch den Krieg in der Ukraine. Jetzt aber scheinen die Preise von gebrauchten E-Autos einzubrechen – zumindest in den Vereinigten Staaten, dem zweitgrößten Automarkt der Welt.
Im Juni gingen die Preise von gebrauchten E-Autos in den USA im Schnitt um 29,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, wie das amerikanische Vergleichsportal ISeeCars mit Bezug auf eine eigene Studie berichtet. Dafür wurden die jeweils aufgerufenen Preise von mehr als 1,8 Millionen Autos im Alter von einem bis fünf Jahren herangezogen. Es ist die Fortsetzung eines Trends: Schon im Mai gingen die Preise demnach um 28,9 Prozent zurück, im April um 24 und im März um 16,8 Prozent. Zur Einordnung: Die durchschnittlichen Preise aller US-Gebrauchtwagen stabilisierten sich im Juni mit einem Rückgang von nur noch 3,6 Prozent.