ZDK sieht unfairen Wettbewerb für Werkstätten

Mehrmals wurde der Starttermin für die Partikelmessung verschoben und nun hapert es bei der Einführung. In den sogenannten AU-Werkstätten sind bislang laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) lediglich 8.000 Messgeräte angekommen. Mehr als die Hälfte der Betriebe wartet noch auf die Ausrüstung.

Laut ZDK wollen 60 bis 70 Prozent aller Werkstätten, die die hoheitliche Aufgabe der Abgasuntersuchung durchführen dürfen (AU-Betrieb), auch die Partikelmessung umsetzen. Das entspricht 19.000 Betrieben. Teilweise seien die bestellten, aber noch nicht ausgelieferten Geräte seit über einem Jahr geordert, in weiten Teilen sogar angezahlt, so der Interessenverband.

Der ZDK sieht Werkstätten durch einen verzerrten Wettbewerb im Nachteil. Beim Verband der Werkstattausrüster ASA war trotz mehrmaliger Versuche niemand zu erreichen, um zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen.

 „Nach Mitteilung des ASA-Verbandes sind bis Ende Juni dieses Jahres 25.098 PN-Messgeräte produziert, nach ISO 17025 kalibriert und im Bundesgebiet vertrieben worden“, sagt ZDK-Hauptgeschäftsführer Kurt-Christian Scheel. Damit entfalle erst knapp ein Drittel aller Geräte auf die Betriebe des Kraftfahrzeuggewerbes, obwohl das Gewerbe für über die Hälfte der Abgasuntersuchungen in Deutschland steht.

Anfang Juli trat die Messung der Partikelanzahlkonzentration, kurz PN-Messung, in Deutschland verpflichtend in Kraft. Seither müssen alle Diesel-Motoren der Schadstoffklassen Euro 6/VI im Rahmen der Abgasuntersuchungen eine entsprechende Untersuchung durchlaufen. Das Verfahren ersetzt die bislang übliche Rauchgastrübungsmessung.

Über Monate und Jahre wurde über die Einführung des Verfahrens diskutiert. Die Umsetzung mehrmals verschoben aufgrund schleppender Gerätezulassungen und entsprechender Engpässe bei den Gerätekapazitäten.

Jedes Jahr werden in Deutschland laut ZDK insgesamt rund 27 Millionen Abgasuntersuchungen von allen berechtigten Untersuchungsstellen durchgeführt.

Aus dem Datencenter:

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis Juni 2023