Wenn Philipp Schramm zum 1. September bei Brose interimistisch von Ulrich Schrickel den Chefposten übernimmt, wartet ein großes Aufgabengebiet auf ihn. Denn beim Mechatronikanbieter läuft es derzeit nicht rund. Zwar hatte das Unternehmen das Geschäftsjahr 2022 dank der Konsolidierung des Joint Ventures von Brose mit der Volkswagen-Tochter Sitech mit einem Rekordumsatz von 7,5 Milliarden Euro abgeschlossen, doch es hapert an der Rendite. Der Zulieferer erreichte nur 1,1 beziehungsweise 1,7 Prozent bei Umsatz- und Kapitalrendite und sprach dabei von „einem absolut unbefriedigenden Niveau“.
Der Zulieferer hat an den deutschen Standorten seit vier Jahren kein positives Ergebnis erwirtschaftet. Zwar lag die Eigenkapitalquote des Unternehmens noch über 50 Prozent, doch erstmals war nicht mehr eine Eigenfinanzierung des Unternehmens möglich. Brose will sich daher als künftige SE kapitalmarktfähig machen. Schramm wird auch weiter an der Forderung von Gesellschafter und Beirat arbeiten müssen, die Entscheidungsabläufe und die Aufbauorganisation deutlich zu verschlanken.