"Wollen freundlichen Druck aufbauen"

Die Erwartungen sind hoch. Am nächsten Donnerstag will Ola Källenius seine Strategie der nächsten Jahren den Investoren in London vorstellen. Beim Automobilwoche Kongress wollte der Daimler-Chef sich daher noch nicht in die Karten schauen lassen.

Doch klar ist, dass die Nachhaltigkeit in Zukunft eine zentrale Säule des Geschäftsmodells des Premium-Herstellers wird. Dafür ist das Unternehmen zum Umdenken bereit. "Wir müssen das CO2 stärker bepreisen, um diese Geld dann in neue Technologien stecken zu können", sagte Källenius.

Daimler selbst will die Neuwagenflotte innerhalb der nächsten 20 Jahre CO2-neutral machen. Bereits 2030 peilt das Unternehmen mehr als 50 Prozent des Pkw-Absatzes mit Plug-In-Hybriden oder rein elektrischen Fahrzeugen an. Entwicklungschef Markus Schäfer betonte kürzlich gegenüber der Automobilwoche, dass in Zukunft alle Plattformen für Fahrzeug zunächst elektrisch gedacht werden, die Ableitungen für Diesel und Benziner erst danach erfolgen.

Schon bis zum Jahr 2022 soll die Produktion bei Mercedes in Europa klimaneutral erfolgen, die anderen Märkte sollen bald folgen. Ein Drittel der Reduktion müsse dabei über Zertifikate erfolgen, so Källenius. Der CO2-Ausstoß werde in Zukunft auch ein wichtiges Kriterium bei der Vergabe von Komponenten an die Lieferanten. Ziel ist es laut Källenius, von einer Wertschöpfungskette hin zu einem Kreislauf zu kommen. "Wir wollen freundlichen Druck aufbauen. Wenn es Partner gibt, die gar keine Lust haben mitzumachen, können die auch irgendwann rausfliegen", sagte Källenius. Die meisten Zulieferer hätten aber schon von sich aus reagiert.

Für den Durchbruch der E-Mobilität sei entscheidend, die Batteriekosten bei einer dem Verbrenner vergleichbaren Leistung zu senken. "Wenn wir das schaffen, dann geht es schnell und wir brauchen auch die Politik nicht mehr", so Källenius.

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