Der Einsatz hat sich gelohnt. Der Standort Bielefeld des Zulieferers ZF gewann Anfang Juni in der Kategorie „Recyclingkonzept“ den Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte. Das Werk ist auf die Wiederaufbereitung von Antriebsstrangmodulen für den globalen Aftermarket spezialisiert. Prämiert wurde das Engagement des Unternehmens, die Abfallmengen maßgeblich zu reduzieren.
Der Bodensee-Konzern hat das Ziel, in seinen Werken so klima- und umweltfreundlich wie möglich zu arbeiten. Am Standort Bielefeld will ZF langfristig gar keinen Abfall mehr zu produzieren. Alle Abfälle sollen per Recycling dem Markt wieder zugeführt werden.
Bielefeld ist das älteste von konzernweit 14 Remanufacturing-Werken, in denen ZF Altteile im Aftermarket aufbereitet. 200 Mitarbeiter nehmen hier täglich zwischen 40 und 50 Tonnen an gebrauchten Aggregaten entgegen. Diese werden in ihre Einzelkomponenten zerlegt, gereinigt, geprüft, aufgearbeitet und wieder montiert. Gefertigt werden Kupplungsdruckplatten, Kupplungsscheiben, Ausrücksysteme, Zweimassenschwungräder und Drehmomentwandler. Im Vergleich zu einem Neuteil sparen diese Produkte bis zu 90 Prozent an Material und Energie ein.
„Recyceln geht vor Entsorgen – nicht nur von Altteilen, sondern auch bei den Abfällen. Denn auch diese sind für uns wertvolle Rohstoffe“, sagt Jörg Witthöft, Standortleiter in Bielefeld. Seit 2019 haben Witthöft und sein Team den Abfall im Werk um 40 Prozent reduziert. So wurden 100 Tonnen Kupplungsbeläge nicht mehr thermisch entsorgt, sondern aufgrund ihres hohen Kupferanteils von bis zu 25 Prozent wiederaufbereitet.