Ford darf in Deutschland Hands-Off fahren

Ford darf nach Großbritannien nun auch in Deutschland Autos mit einer Funktion zum teilautonomen Fahren der Stufe "Level 2+" verkaufen, bei der die Fahrer auf bestimmten Autobahn-Abschnitten die Hände vom Lenker nehmen dürfen. Den Start macht in Europa das Modell Mustang Mach-E.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe die Freigabe für die sogenannte Blue-Cruise-Technologie gegeben, teilte das Unternehmen am Montag mit. "Weltweit erfasste Daten aus mehr als einer Million Testkilometern bildeten die Basis für eine erfolgreiche Zulassung in Deutschland", sagte Ford-Manager Torsten Wey.

Vor Ford haben allerdings schon andere Marken Assistenzsysteme mit Level 2+ im Angebot. So erhielt BMW im Juni die Erlaubnis des KBA für freihändiges Fahren auf bestimmten Autobahnabschnitten bis zum Tempo 130.

Mercedes verfügt seit Mai 2022 in den Oberklassemodellen S-Klasse und EQS über den "Drive Pilot", der Fahren mit Level 3 ermöglicht. Dabei ist das automatisierte Fahren auf mehrspurigen Fahrbahnen auch dann möglich, wenn der Fahrer einen Film schaut oder sein Smartphone bedient.

Bei "BlueCruise" müssen Fahrerinnen und Fahrer den Verkehr allerdings weiter im Blick haben: Schlafen sie ein oder surfen sie auf dem Smartphone im Internet, erkennt das eine Infrarotkamera und es erklingt ein Warnton. Reagiert der Fahrer dann immer noch nicht, bremst das Auto etwas ab.

Zunächst ist die Blue-Cruise-Funktion nur im Elektro-Sportwagen Mustang Mach-E orderbar. Die Freischaltung ist dann aber noch gebührenpflichtig, es gibt Monats- oder Jahres-Abonnements. Künftig kann das System auch gleich beim Kauf des Fahrzeugs mitbestellt werden, dann soll es insgesamt günstiger sein.

In den USA und in Kanada haben nach Angaben von Ford bereits 194.000 Fahrzeuge der Marken Ford und Lincoln insgesamt 175 Millionen Kilometer im Blue-Cruise-Modus zurückgelegt. Dort ist das System bereits seit 2021 im Einsatz.

Im April war BlueCruise in Großbritannien gestartet worden. Validierungsfahrten dort hätten bestätigt, dass die eingesetzten Assistenzsysteme auch mit schwierigen Bedingungen – etwa bei abgenutzten Fahrbahnmarkierungen, schlechtem Wetter und mit Baustellen – umgehen können (mit Material von dpa)