Teure Anlagen nicht zu besitzen, sondern nur für die darauf hergestellten Produkte zu zahlen, bietet der Automobilindustrie großes Einsparungspotenzial. Bislang ließen sich solche Pay-on-Production- oder Production-as-a-Service-Modelle aber nur im großen Maßstab verwirklichen. Etwa im spanischen Toledo, wo Kuka seit 2006 aus einem eigenen Werk komplette Jeep-Wrangler-Karosserien an Fiat Chrysler liefert.
Mit Digitalisierung und Vernetzung werden solche Geschäftsmodelle bis hinunter auf die Ebene etwa einzelner Roboter möglich. Denn erst mit der Vernetzung sind abrechnungsrelevante Daten – was der Roboter wann geleistet hat – leicht verfügbar.
"Dabei lassen sich Modelle wie Robot as a Service oder Cell as Service oder vielleicht sogar die tatsächliche Wertschöpfung eines Roboters as a Service anbieten", sagt Robert Kamischke, Director Digital Services bei Kuka. Solche Angebote seien "in naher Zukunft" möglich. Es zeichne sich bereits ab, "dass der Bedarf an Robotics-as-a-Service-Modellen zunehmend an Bedeutung gewinnt", sagt Kamischke. So könne der Kunde die Produktionsverantwortung abtreten. Dabei harren solche Modelle auf Roboter-Ebene noch der Realisierung. Auch ABB, Fanuc oder Yaskawa haben noch keine entsprechenden Geschäfte abgeschossen.
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