Am 26. Juni 2020, an einem Freitag, lief im VW-Werk Zwickau der letzte Verbrenner vom Band, ein Golf Variant. Seitdem blieb dort kein Stein auf dem anderen. Für mehr als eine Milliarde Euro wurde die Fabrik für die neue Welt der Elektromobilität umgerüstet. Zwickau galt im Konzern als das Sinnbild für erfolgreiche Transformation zur E-Mobilität. Bis jetzt.
Wegen mangelnder Nachfrage nach Elektroautos wird Volkswagen in Zwickau in den kommenden Monaten 269 befristete Stellen abbauen. Die Zukunft von 2000 weiteren befristeten Jobs ist ungewiss. In Dresden wird die Produktion des ID.3 sogar ganz eingestellt. Grund ist eine Auftragsflaute bei den VW-Stromern ID.3, ID.4 und ID.5, die Zwickau auf zwei gemeinsamen Linien mit dem Audi Q4 e-tron und dem Cupra Born fertigt. Alle Fahrzeuge basieren auf der einheitlichen MEB-Plattform.
Bei einer Betriebsversammlung am vergangenen Donnerstag informierten Marken-Produktionsvorstand Christian Vollmer und Werksleiter Robert Janssen die rund 11.000 Beschäftigten in Zwickau über die momentane Lage.