Europas erste Lithium-Fabrik kann starten

Grünes Licht für die erste große Lithium-Fabrik in Europa: Das in Luxemburg ansässige Chemieunternehmen Livista Energy erhielt den Zuschlag zum Bau einer Lithium-Raffinerie am Wybelsumer Polder bei Emden. Wie das Unternehmen mitteilte, unterzeichneten am Montag die Geschäftsführer Daniel Bloor und Stefan Klaassen sowie der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports einen Pachtvertrag für das Gelände.

Die Raffinerie von Livista soll 2026 die Produktion starten und zu Beginn jährlich bis zu 40.000 Tonnen Lithiumprodukte in Batteriequalität (30.000 Tonnen Li-Hydroxid und 10.000 Tonnen Li-Carbonat LCE) produzieren. Dies reiche aus, um den Batteriebedarf von 850.000 Elektrofahrzeugen zu decken. Bei einer möglichen Erweiterung in der Zukunft könnte sich diese Produktionskapazität verdoppeln, erklärte das Unternehmen.

Mit der Raffinerie werde "eine kritische Lücke in Europas Lieferketten für Elektrofahrzeuge und Batterien" geschlossen, da derzeit alle Lithiumraffinerien in Asien betrieben werden, erklärte Livista Energy. Das Werk wandelt Lithium-Erz in batterietaugliches Lithium um. 

Vom Seehafen in Emden aus soll damit die wachsende Elektrofahrzeugindustrie Europas mit Lithium beliefert werden. „Durch die Ansiedlung in Deutschland, einem Land mit einer so klaren Politik in Richtung Elektrifizierung und Batteriezellenproduktion, werden wir kürzere, sauberere und nachhaltigere Lieferketten sowie Resilienz schaffen", erklärte der Geschäftsführer Daniel Bloor. Auch der Zugang zu einem hohen Volumen an erneuerbaren Energien habe die Entscheidung für diesen Standort geprägt.

Die neue Anlage wird laut Unternehmen in der Lage sein, alle Arten von Lithium-Quellen zu veredeln, darunter Spodumen-Gestein aus Australien und Afrika, Solen aus Südamerika und Lithium-Zwischenprodukte (Li-Sulfat oder Li-Carbonat in technischer Qualität) aus recycelten Batteriematerialien.

Aus dem Datencenter:

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis August 2023