Renault und Volvo schmieden Nutzfahrzeug-Partnerschaft

Die Renault-Gruppe geht ein Joint-Venture mit dem Lkw-Hersteller Volvo und dem französischen Logistikunternehmen CMA CGM ein. Ziel ist die Entwicklung einer Reihe vollelektrischer Lieferwagen, wie die Unternehmen gemeinsam mitteilten. Renault hat mit Benutzern in Frankreich bereits Prototypen kleiner Elektro-Transporter namens EZ-Flex getestet, und es wird erwartet, dass das Joint-Venture das Fahrzeug zur Serienreife bringt. Eine entsprechende Bestätigung liegt noch nicht vor.

Die E-Transporter werden demnach auf einer modularen Skateboard-Plattform mit einem 800-Volt-Bordnetz aufbauen. Renault und Volvo werden jeweils 300 Millionen Euro in das Gemeinschaftsunternehmen investieren, CMA CGM soll zu einem späteren Zeitpunkt weitere 120 Millionen Euro beisteuern. Wenn die Behörden dem Vorhaben die Genehmigung erteilen, soll das Joint-Venture Anfang 2024 den Betrieb aufnehmen; die Produktion soll 2026 beginnen.

Die Transporter richten sich vor allem an städtische Zusteller, Vermieter und kleine Unternehmen. Der Markt für vollelektrische Transporter ist aufgrund von Bedenken hinsichtlich Kosten, Reichweite und Ladekapazität langsamer gewachsen als der für Pkw. Zusätzlich zu rein batterieelektrischen Antriebssträngen umfassen weitere emissionsfreie Lösungen Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb sowie Hybrid-Brennstoffzellen- und Batterieeinheiten.

Renault verkauft bereits eine Reihe vollelektrischer Transporter, darunter den kompakten Kangoo, den mittleren Trafic und den größeren Master. Sie basieren jedoch auf bestehenden Verbrenner-Plattformen und nicht auf einer speziellen Plattform für Elektrofahrzeuge. Die Volvo-Gruppe ist eine von Volvo Cars getrennte Einheit und die Muttergesellschaft von Renault Trucks, die wiederum von der Renault-Gruppe getrennt ist.

Renault-CEO Luca de Meo äußerte sich bei Linkedin zu dem Joint-Venture-Vorhaben. Demnach sollen die kommenden Modelle "die Software-Defined-Vehicle-Architektur übernehmen und beispiellose Funktionen für das datengesteuerte Liefermanagement bereitstellen, wodurch die globalen Nutzungskosten für die Logistikunternehmen um 30 Prozent gesenkt werden".

"Alle Zutaten sind vorhanden, um etwas wirklich Einzigartiges zu schaffen und einen neuen Champion in der End-to-End-Lieferkette zu schaffen", schrieb de Meo weiter. "Vielen Dank an unsere Partner, die an das Projekt glauben und ihre Kräfte bündeln. Die Ergebnisse werden bald auf den Straßen sein!"

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