Auf der Autobahn halten sie sich penibel ans Tempolimit, die Bahnhöfe platzen aus allen Nähten und trotzdem bricht keine Hektik aus: Kaum ein Volk wirkt derart gelassen und in sich selbst ruhend wie die Japaner. Und die Autoindustrie ist da keine Ausnahme: Statt sich von allen möglichen Trends aufschrecken zu lassen, fahren Toyota und Co unbeirrt ihren Kurs – und sind damit nicht nur auf dem seit Jahren schrumpfenden Heimatmarkt sehr erfolgreich.
Denn auch wenn sie zum Beispiel nicht so schnell auf den Zug mit den Elektroautos aufgesprungen sind, steht Toyota nach wie vor auf Platz 1 der automobilen Weltrangliste. Und zumindest Honda als letzter unabhängiger japanischer Konkurrent von Relevanz leistet sich auch keine Schwäche, zumindest nicht in Japan und den USA.
Deshalb spricht hier auch niemand von einem Kurswechsel oder dem Aufbruch in eine neue Ära, wenn jetzt die von der Automesse zur Mobilitätsplattform umgetaufte Japan Mobility Show eröffnet wird. Sondern die Japaner arbeiten ganz systematisch ihre Strategien ab. Sie stellen nicht radikal, sondern rational auf die E-Mobilität um, lassen die alte Welt nicht außer Acht und beweisen dadurch etwas, das die einen als kraftvolle Ruhe bezeichnen würden und die anderen als Starrsinn.