Tatsächlich dürfte die Entscheidung aber auch stark von den erwarteten EU-Sanktionen gegen in China gebaute E-Autos getrieben sein. Das sieht zumindest der auf E-Fahrzeuge spezialisierte Analyst Matthias Schmidt so: "Der Schritt von Volvo ist von großer Bedeutung, da dies die erste greifbare Reaktion auf die laufenden EU-Anti-Subventions-Untersuchungen zu EU-Importen von BEVs aus China ist, die sich auch auf europäische Marken auswirken, die in Europa produzieren und dorthin exportieren", sagt Schmidt.
Ein Volvo-Sprecher sagte der Automobilwoche dazu: "Die Entscheidung, den EX30 auch in Europa zu bauen, ist schon sehr frühzeitig gefallen. Europa ist der Kernabsatzmarkt für dieses Modell und daher ist es sinnvoll, es auch dort zu bauen." Es sei darüber hinaus auch vor dem Hintergrund der EU-Politik sinnvoll, bestimmte Modelle in Europa zu bauen, fügte er hinzu. "Das ist sicher ein Aspekt, aber nicht der wesentliche."
Schmidt erwartet, dass demnächst auch andere europäische Autobauer einen Teil ihrer E-Auto-Fertigung in China nach Europa holen. Dacia etwa steht vor dem Problem, dass das einzige E-Modell der Marke, der Spring, vollständig in China gebaut wird. Frankreich hat bereits erklärt, dass die staatliche französische Förderung von E-Autos künftig nur noch für Fahrzeuge aus europäischer Fertigung gezahlt wird.