Nextem will in Deutschland durchstarten

Mobility Green will mit seiner Marke Nextem auf dem deutschen Markt durchstarten. Dazu baut das auf leichte e-Nutzfahrzeuge spezialisierte Unternehmen derzeit ein Händlernetz auf. „Unser Ziel ist, bis Ende nächsten Jahres die Fahrzeuge deutschlandweit anzubieten“, sagt Vertriebschef Michael Schiel.

Mit diversen großen Autohausgruppen ist Mobility Green im Gespräch. „Mit etwa 15 Händlern sind wir bereits in finalen Verhandlungen, bei weiteren zehn laufen die Gespräche sehr gut“, so Schiel.

Für sein bundesweites Angebot sucht der Importeur mindestens 50 Händler für sein Netz. Zur Zahl der Standorte äußert sich Schiel nicht. Die Vertriebspartner können einen oder mehrere Vertriebs- und Servicestandorte haben.

Als einer der ersten Händler unterzeichnete die Krefelder Preckel-Gruppe den Vertrag. Der Top-50-Händler des IfA-Branchenrankings hat sich in jüngerer Zeit stärker auf leichte Nutzfahrzeuge ausgerichtet.

Neben Nextem vertreibt das Autohaus auch Maxus, Fiat Professionell und Renault-Transporter. „Die Zukunft ist elektrisch. Das gilt auch für Transporter“, sagt Preckel-Geschäftsführer Jörn Wohlers. „Da ist es nur konsequent, mit Nextem eine weitere elektrische Marke aufzunehmen.“

Preckel Automobile will die chinesischen Elektrotransporter nach und nach an allen Nutzfahrzeug-Standorten ins Programm nehmen. An drei seiner sieben Standorte bietet das Autohaus auch Transporter an.

Während viele Pkw-Hersteller auf Agenturmodell umstellen oder die Margen im selektiven Vertrieb kräftig zusammenstrichen, ist die Händlermarge im Nutzfahrzeugbereich meist noch etwas höher.

„Die Grundmarge für die Händler liegt bei elf Prozent, mit Boni kann er auf eine Vergütung von 18 Prozent kommen“, so Schiel. Die Investitionen sind überschaubar. Der größte Teil: drei Ausstellungsfahrzeuge pro Standort.

Die Investitionen sind für die Händler überschaubar: „Um Nextem an einem Standort zu vertreten, muss ein Händler drei Ausstellungsfahrzeuge erwerben und je Fahrzeug einen Platz von 40 Quadratmeter – Innen oder Außen zur Verfügung stellen“, sagt Schiel. Darüber hinaus sei ein angemessener Ersatzteilbestand, der sich an dem jeweiligen Fahrzeugbestand des Händlers orientiert, notwendig.

Der Orca und der Humpback - die beiden aktuell wichtigsten Modelle - sind von Nextem selbst entwickelt worden. „Wir haben dazu beigetragen, dass aus den Prototypen ein marktfähiges Nutzfahrzeug wurde“, sagt Riccardo Wilczynski, Geschäftsführer Mobility Green.

Die mechanische Produktion des Humpbacks entstammt einem Geely-Standort, der Minke wird von der Chery-Tochter Kerry gefertigt. Die Elektronik wird von Nextem geliefert.

„Als großen Vorteil sehen wir, dass wir direkt mit den Eigentümern des Herstellers reden“, so Wilczynski. Flache Strukturen würden schnelle Entscheidungen, ermöglichen, dadurch können man bei der Gestaltung des künftigen Portfolios mitreden. „Deshalb wollen wir eng mit den Händlern zusammenarbeiten. Wir können die Fahrzeuge mitentwickeln und auf den deutschen Markt ausrichten lassen.“

Entsprechend ist Wilczynski zuversichtlich, dass die Marke schnell Fuß fassen kann. „Ab 2025 planen wir mit einem jährlichen Absatz von rund 1500 Fahrzeugen.“

Aus dem Datencenter:

Verkaufszahlen elektrischer Transporter 2018 bis 2022