BYD bereitet Weltpremiere von Model-Y-Rivale vor

BYD meint es ernst mit dem Angriff auf Tesla. In dieser Woche hat der chinesische Hersteller Design-Skizzen eines neuen Elektro-SUVs veröffentlicht, das offenbar dem erfolgreichen Model Y des amerikanischen Rivalen Konkurrenz machen soll. Und wie chinesische Branchenmedien übereinstimmend berichten, steht die Weltpremiere des Fahrzeugs kurz bevor: Am 17. November soll es im Rahmen der Guangzhou Auto Show so weit sein.

Demnach soll das Modell mit dem Namen Sea Lion 07 zunächst nur in China auf den Markt kommen und auf der E-Platform 3.0 aufbauen. Es ist Teil der sogenannten Ocean-Serie des Herstellers und basiert auf dem Konzeptfahrzeug Ocean-X. Verantwortlich für das Design ist Wolfgang Egger, der in seiner Karriere auch schon für Alfa Romeo, Seat, Lancia, Audi sowie Lamborghini Fahrzeuge entworfen hat.

Details hat BYD den Berichten zufolge noch nicht veröffentlicht. Das Portal "Car News China" spekuliert über einen Einstiegspreis von 190.000 Yuan, das wären unter 25.000 Euro. Damit läge das Modell preislich unterhalb des neuen BYD Song L. Demnach sollte der Sea Lion 07 ersten Plänen zufolge schon im Jahr 2022 auf den Markt kommen, doch aus ungeklärten Gründen habe es Verzögerungen gegeben.

Ob der Sea Lion 07 nach China auch in Europa angeboten wird, ist noch nicht bekannt. Angesichts des großen Erfolgs von Teslas Model Y auf europäischen Automärkten wäre es aber verwunderlich, wenn BYD das neue Modell nicht auch dort gegen den US-Rivalen in Stellung bringen würde. Zudem berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" zuletzt, dass BYD in Ungarn sein erstes europäisches Werk bauen will.

BYD ist auf einem guten Weg, Tesla den Rang als größter Elektroauto-Hersteller der Welt abzulaufen. Nach drei Quartalen des Jahres 2023 hatte Tesla 1,32 Millionen Fahrzeuge verkauft; bei BYD waren es in dem Zeitraum rund 1,10 Millionen reine E-Autos. Doch der Vorsprung der Amerikaner schmilzt: Im dritten Quartal verkaufte Tesla gerade einmal 3456 reine Elektroautos mehr als BYD.

Im Oktober verkaufte der chinesische Herausforderer dann 301.833 sogenannte New Energy Vehicles – ein neuer Unternehmensrekord –, allerdings schließt diese Zählweise auch Hybride mit ein. Der Hersteller setzt die meisten seiner Fahrzeuge auf dem chinesischen Heimatmarkt ab, konzentriert sich aber zunehmend auch auf den Export. Im zweiten Quartal lagen die Auslandsexporte noch bei fünf Prozent des Gesamtabsatzes, im dritten Quartal waren es schon neun Prozent. Die Konkurrenz ist gewarnt – nicht nur bei Tesla.

Aus dem Datencenter:

Markeneintritt chinesischer Hersteller in Deutschland und Europa