Europas Autobauer warnen die EU-Politik vor einer wachsenden Zahl sich teilweise widersprechender Gesetze und Vorschriften. In einem gemeinsamen "Manifest" fordern sie die EU-Politik auf, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie durch eine alle Aspekte berücksichtigende Politik zu stärken. Dann könne auch die Transformation zur Dekarbonisierung des Automobils gelingen.
ACEA-Präsident und Renault-CEO Luca de Meo wurde von den Verbandsmitgliedern für ein weiteres Jahr als Präsident bestätigt und nutzte das Vertrauensvotum für eine ernste Mahnung an die europäische Politik.
"Irgendwo in diesem System gibt es eine Fehlkonstruktion (bug)," sagte er vor der Presse am Sitz des Verbandes in Brüssel. Er schätze, dass rund 20 Prozent aller Renault-Ingenieure allein damit beschäftigt seien, bestehende Verordnungen zu verfolgen und in der täglichen Arbeit umzusetzen, sagte de Meo.
Die Regulierung treibe die Kosten immer höher und mache damit das Automobil für immer weniger Menschen erschwinglich. "Viele Verordnungen haben keinen Einfluss auf die CO2-Emissionen, aber treiben die Kosten immer mehr nach oben."
"In unserer Branche treten bis 2030 jedes Jahr durchschnittlich acht oder neun EU-Verordnungen in Kraft, die sich zum Teil widersprechen", erklärte de Meo. Damit müsse Schluss sein.