Leasing wird zum Schnäppchenmarkt

Der Leasingmarkt zeigt sich zweigeteilt: Während die Finanzierungsalternative im Privatkundengeschäft etwas zulegt, verliert sie im Flottenmarkt an Bedeutung. Der Anteil geleaster Geschäftswagen sank in den vergangenen Monaten um 2,3 Punkte auf 58,8 Prozent.

Im Privatmarkt ist der Leasinganstieg hingegen nicht zu bremsen. Der Leasinganteil von Privat-Pkw ist in diesem Jahr von 6,6 auf 7,2 Prozent gestiegen. Das nächste Auto wollen sogar 11,5 Prozent leasen.

Das geht aus der Dataforce-Leasing-Studie 2023 hervor. Für die Ergebnisse befragten die Flottenexperten 280 Fuhrparkmanager sowie 1600 Privatpersonen. Zudem griffen sie auf ihre regelmäßigen Umfragen zurück und werteten die Datenbank Fleetbase aus.

Wachstumspotenziale liegen demnach vor allem im Service: Knapp jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) schloss im Jahr 2023 einen Leasingvertrag mit Servicekomponenten ab. Weitere 14 Prozent setzen Services in einem Teil ihrer Verträge ein. Nur noch 39 Prozent entscheiden sich bei allen Fahrzeugen für Finanzleasing.

Noch deutlicher sind die Werte im Privatmarkt: Hier entschieden sich 59 Prozent der Verbraucher für einen Vertrag mit Servicekomponenten.

Viele Fuhrparkverantwortliche schließen den Leasingvertrag weiterhin beim Händler vor Ort ab. Das sichert den Captive-Gesellschaften der großen Marken eine führende Position: Volkswagen Leasing, die Mercedes-Benz Bank und die BMW Bank sind in den meisten Flotten vertreten. Santander führt dabei das Ranking der Non-Captive Anbieter an gefolgt von ALD und Alphabet.

Gute Chancen haben nicht-hersteller gebundene Finanzinstitute beim Leasing für Gebrauchte. Hier ist das Interesse an der alternativen Finanzierung laut Leasingmarkt.de deutlich gestiegen. Bei der Jahresauswertung 2023 der Autoscout24-Tochter waren rund 37 Prozent und damit deutlich mehr als ein Drittel der geleasten Autos Gebrauchtwagen. Das bedeutet ein Plus von mehr als 20 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Laut Plattform zahlen Leasingnehmer 2023 eine durchschnittliche Monatsrate von 306 Euro, nur unwesentlich mehr als im Vorjahr (299 Euro). Die Unterschiede zwischen Privat- und Flottenkunden sind deutlich: Bei privaten Leasingverträgen liegt die Monatsrate bei 264 Euro, gewerbliche Kunden investieren hingegen 375 Euro.

Leasingrate und -faktor gingen im Jahresverlauf deutlich nach unten: Lag Anfang des Jahres die monatliche Rate noch bei 340 Euro, ging sie bis November um mehr als ein Viertel (27 Prozent) auf 247 Euro zurück.

Ähnlich entwickelte sich der Leasingfaktor, der das Verhältnis von monatlicher Rate und Bruttolistenpreis widerspiegelt. Er ging in den ersten elf Monaten 2023 von 0,75 auf 0,56 zurück.

Es könnte noch besser kommen: „Zum Jahresende waren also echte Schnäppchen beim Leasing möglich“, sagt Martin Teichmann, Geschäftsführer von Leasingmarkt.de. „Nicht auszuschließen, dass Interessierte auch in den ersten Monaten 2024 ähnlich gute Leasing-Konditionen vorfinden.“

Aus dem Datencenter:

Neugeschäft Kfz-Finanzierung 2022 in Deutschland