Die SCS Deutschland GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Berleburg hat beim Amtsgericht Siegen aufgrund Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Neben der SCS Deutschland GmbH & Co. KG, in der das operative Geschäft gebündelt wird, haben auch die Stahlschmidt International GmbH und die Stahlschmidt Geschäftsführungs GmbH (im Folgenden alle 'SCS') ebenso einen Insolvenzantrag gestellt. Die Stahlschmidt Cable Systems (SCS Deutschland GmbH & Co.KG) entwickelt und produziert Bowdenzüge, Entriegelungseinheiten sowie Spritzgussteile aus Kunststoff. SCS liefert seine Produkte in Groß- und Kleinserien für Pkw-Türen, Front- und Heckklappen sowie Sitzanlagen.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte bestellt. Die Löhne und Gehälter der insgesamt 96 Beschäftigten am Hauptsitz in Bad Berleburg sind von Anfang Dezember 2023 bis Ende Februar 2024 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Rechtsanwalt Lieser wird nun die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes beantragen, damit die Löhne und Gehälter zeitnah und pünktlich ausgezahlt werden können.
Zulieferer SCS Deutschland insolvent
Der Automobilzulieferer SCS Deutschland hat beim Amtsgericht Siegen einen Insolvenzantrag gestellt. Gestiegene Rohstoffpreise und Auftragsrückgänge haben zu der finanziellen Schieflage geführt.
Neben dem Stammsitz in Deutschland hat das Traditionsunternehmen auch Tochterunternehmen in Polen, Ungarn, Kanada und China sowie weitere Vertriebsstandorte in Frankreich und den USA. Die gesamte Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter.
Lieser und sein Team verschaffen sich derzeit einen Überblick über das Unternehmen und loten die Handlungsoptionen aus, um eine Sanierungslösung zu finden. „Erste Gespräche mit wichtigen Kunden habe ich bereits geführt“, sagt Sanierungsexperte Lieser. "Unser Ziel ist es, SCS angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen am Markt stabil und robust aufzustellen. Denn das ist auch die Basis, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten." Der Geschäftsbetrieb läuft indes in vollem Umfang weiter.
Als im Februar 2022 der Ukraine-Krieg ausbrach, Lieferengpässe entstanden und insbesondere die Rohstoffpreise sich deutlich erhöhten, traf dies die SCS besonders empfindlich, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Als produzierendes Unternehmen, das bei seiner Wertschöpfung auf Rohstoffe zu kostendeckenden Preisen angewiesen ist, habe SCS unter den erheblich gestiegenen Rohstoffkosten besonders stark gelitten.
Zudem konnten die höheren Rohstoffpreise nicht in gleicher Weise über Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden. Infolgedessen sank die Ertragslage beim Zulieferbetrieb. Darüber hinaus habe die Verunsicherung der Verbraucher aufgrund steigender Zinsen und höherer Inflation den Absatz von Automobilen verringert und so auch die Auftragslage bei SCS verstärkt.
Aus dem Datencenter: