Twinner rutscht in Insolvenz

Das Hallesche Technologie-Start-up Twinner hat Insolvenz angemeldet. „Aufgrund des immensen Entwicklungsaufwandes konnte Twinner die Gewinnzone noch nicht erreichen“, sagt Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther. „Das Unternehmen benötigt deshalb unbedingt einen neuen Investor, um sein zweifellos innovatives Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und langfristig profitabel zu machen.“

Twinner hat eine Scanner-Technologie entwickelt, mit der vollständige digitale Abbilder des Innen- und Außenraums von Autos angefertigt werden können. Zu den Twinner-Kunden gehören diverse Autohäuser wie Mercedes-Partner Lueg, Mehrmarkenhändler Gotthard König sowie Löhr & Becker (VW-Konzernmarken). Laut Flöther betreibt Twinner bundesweit 16 Scanner.

Die schwierigen Rahmenbedingungen mit hohen Zinsen und Inflation sowie geringer Nachfrage durchkreuzten die Pläne des Unternehmens. Die im vergangenen Jahr angeschobene Investorensuche blieb zunächst erfolglos.

Flöther hat nun gemeinsam mit der Geschäftsführung den Investorenprozess intensiviert, um kurzfristig eine Lösung zu finden. „Für Investoren ist ein Einstieg in einem Insolvenzverfahren deutlich attraktiver“, so Flöther. „Sie können einen Geschäftsbetrieb übernehmen, der von Altlasten befreit ist, und anschließend neu durchstarten.“ Es laufen bereits Gespräche mit ernsthaften Interessenten.

Im Jahr 2018 erhielt Twinner einen "zweistelligen Millionenbetrag" für die internationale Expansion von einer Invstorengruppe. Im Sommer 2022 übernahm das Unternehmen den ungarischen Hardware-Produzenten SHI Scalable Kft.

Bei Twinner läuft der Betrieb weiter. Insgesamt beschäftigt das 2017 gegründete Unternehmen 65 Arbeitnehmer, davon 18 am Hauptsitz in Halle. Die beiden Tochtergesellschaften in Ungarn haben noch keinen Insolvenzantrag gestellt haben.

Aus dem Datencenter:

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