"Legacy-free brand" - diesen merkwürdigen Titel erhielt die Marke Polestar jüngst von ihrem CEO Thomas Ingenlath auf dem Polestar-Day in Los Angeles. Immerhin: Eine "Vermächtnisfreie Marke" hat es deutlich leichter, der Öffentlichkeit einen konkreten Ausblick auf die kommenden Jahre zu geben, als Hersteller, die damit die Nachfrage bestehender Modelle gefährden.
Polestar hat derzeit nur ein Fahrzeug im Programm, den Polestar 2. Die Crossover-Limousine ist ein Erfolgsmodell. Eigentlich wollten die Schweden längst ein zweites Fahrzeug im Handel haben, den Polestar 3. Das SUV im Oberklassesegment ist ein Schwestermodell des vollelektrischen Volvo EX90. Softwareprobleme sind der Grund für die Verzögerung. Nun startet die Produktion des Polestar 3 Anfang 2024 statt in den USA zunächst in Chengdu in China. Die ersten Fahrzeuge werden im Frühsommer in Deutschland erwartet. In der zweiten Jahreshälfte soll dann das US-Werk in Ridgeville/South Carolina übernehmen und die Märkte Nordamerika und Europa mit dem Polestar 3 bedienen.
Das 4,90 Meter lange SUV basiert noch auf der SPA 2 (Scalable Product Architecture) von Volvo, einer weiterentwickelten Version der Verbrennerplattform SPA. Integriert wurde eine 111-kWhBatterie, die über 600 Kilometer Reichweite ermöglicht. Im Sommer 2024 soll dann der Polestar 4 auf dem deutschen Markt eintreffen und als SUV-Coupé die Lücke zwischen Polestar 2 und 3 schließen. Der Polestar 4 teilt sich die Plattform nicht mit dem Polestar 3, sondern basiert auf der SEA (Scalable Electric Architecture) des chinesischen Polestar-Eigners Geely. Die Basisversion fährt mit Hinterradantrieb sowie 200 kW Leistung und soll ebenfalls über 600 Kilometer schaffen. Als Dual-Motor-Variante steht die doppelte Leistung zur Verfügung. In beiden Fällen liegt die Batteriekapazität bei 102 kWh. Gebaut wird das Modell zunächst bei Geely in Hangzhou Bay/China, ab Mitte 2025 auch in Busan/Südkorea.