Darum scheiden viele Händler in den nächsten Jahren aus

Generationenwechsel im Autohandel: Bei Wittmann & Hofmann hat künftig Florian Hofmann das Sagen. Anfang des Jahres hat er die Verantwortung von seinem Vater Walter Hofmann unter anderem für sieben BMW- und Mini-Standorte (Autohaus Hofmann) in Bayern übernommen.

"Es freut mich, dass es uns gelungen ist, den Generationswechsel in unserer Unternehmensgruppe so reibungslos zu organisieren", sagte Walter Hofmann. Das ist alles andere als selbstverständlich. Nicht nur, weil die Vorstellungen zwischen den Generationen oft sehr unterschiedlich sind. Sondern vor allem auch, weil die Kinder den Betrieb ihrer Eltern immer seltener übernehmen.

Wie bei Wittmann & Hofmann stellt sich für knapp die Hälfte der Familienunternehmen in Deutschland die Generationenfrage: Laut einer Studie des Ifo Instituts und der Stiftung Familienunternehmen steht bei 43 Prozent in den nächsten drei Jahre eine Unternehmens- oder Anteilsübertragung an.

"Vor allem die größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen in den nächsten drei Jahren den Generationenwechsel, und zwar 50 Prozent von ihnen", sagt Annette von Maltzan vom ifo Institut.

Obwohl die Zeit drängt, haben viele Unternehmen noch keinen Ansatz, wie aus einer Umfrage des Ifo Instituts unter den entsprechenden Unternehmen hervorgeht. Demnach haben 42 Prozent der Unternehmen noch keinen Nachfolger für die Geschäftsleitung aus der Familie.

Allerdings finden die Unternehmen immer seltener einen Nachfolger in der eigenen Familie. Das geht aus dem Nachfolgemonitor der KfW hervor: Von 2016 (41 Prozent) bis 2019 (34 Prozent) nahm diese Art der Nachfolge um sieben Prozentpunkte ab.

Die Situation im Kfz-Gewerbe sieht ähnlich aus. Die Branche ist mittelständisch geprägt. Viele Autohäuser und Werkstätten sind im Familienbesitz, zum Teil seit Generationen.

"Zusätzlich zu den schwierigen Rahmenbedingungen steht bei vielen Betrieben in den nächsten Jahren die Übergabe an die nächste Generation an", sagt Arne Joswig, Präsident beim Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe. Die Situation im Kfz-Gewerbe sei ähnlich wie in der Gesamtwirtschaft. Genaue Daten zu der Branche gibt es allerdings nicht.

Aus dem Datencenter:

Die 100 größten Autohandelsgruppen in Deutschland