Der Zulieferer ZF Friedrichshafen will in Deutschland 12.000 seiner derzeit rund 55.000 Stellen bis zum Jahr 2030 abbauen. Das erklärte der ZF-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Achim Dietrich im Anschluss an eine Protestaktion der Belegschaft in Friedrichshafen, an der rund 3000 Beschäftigte teilnahmen.
Seinen Angaben zufolge soll der Abbau sozialverträglich geschehen. Dietrich verweist dabei auf Aussagen des Unternehmens. Stellen sollen demnach nicht mehr ersetzt oder in sogenannten Best-Cost-Countries aufgebaut werden. "Wie viele davon tatsächlich im Ausland aufgebaut werden sollen, wissen wir nicht."
Lea Corzilius, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin bei ZF betonte, dass ZF "nach wie vor kräftig in seine deutschen Standorte" investiere: "Mindestens ein Viertel unserer weltweiten Investitionen tätigen wir in Deutschland."
Dietrich verweist darauf, dass das Unternehmen gegenüber der Arbeitnehmervertretung erklärt habe, dass in den nächsten sechs Jahren maximal sogar 18.000 Mitarbeiter ohne Kündigungen abgebaut werden könnten. Diese Zahl umfasst Mitarbeiter, die in Rente gehen, befristete Verträge und Leiharbeiter sowie eine Fluktuation von drei Prozent. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass er Spekulationen über extreme Szenarien auch dann nicht kommentieren werde, "wenn sie auf Annahmen basieren, die längst überholt sind".