Neue Rekorde bei den alternativen Antrieben

Die aktuellen Statistiken des europäischen Automobilverbandes ACEA weisen für das vierte Quartal 2023 in Westeuropa 1,562 Millionen Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus. Dies ist ein Anstieg um 75.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (plus fünf Prozent) und entspricht bei einem Gesamtmarktanstieg von vier Prozent einem Anteil an den gesamten Pkw-Zulassungen von 54,7 Prozent. Im Vormonat betrug der Anteil 52,9 Prozent, vor einem Jahr lag er bei 54,2 Prozent. Damit wurden sowohl bei den Neuzulassungen als auch beim Marktanteil die bisherigen Rekorde aus dem vierten Quartal 2022 übertroffen.

Aufgrund des - durch vorgezogene Neuzulassungen - überzeichneten Vorjahresquartals verzeichneten die reinen E-Mobile im Vorjahresvergleich einen Rückgang von minus 5,3 Prozent (minus 30.000 Neuzulassungen). Gleiches gilt für die Plug-in-Hybride (PHEV). Sie gingen um 18,4 Prozent zurück (minus 59.000 Neuzulassungen. Hybride ohne Stecker (HEV) legten 27 Prozent zu (plus 164.000 Neuzulassungen). Benziner verzeichneten ein Plus von knapp acht Prozent und die Zahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw verringerte sich um mehr als zwölf Prozent.

Die reinen E-Mobile erreichten einen Marktanteil von 18,6 Prozent (530.000 Neuzulassungen). Damit verfehlten sie zwar den bisher höchsten Marktanteil von 20,4 Prozent aus dem vierten Quartal 2022, erzielten aber bei den Neuzulassungen und dem Marktanteil die bisher zweithöchsten Werte. Die höchste Marktdurchdringung mit 79,2 Prozent gibt es in Norwegen, die niedrigste in Griechenland (4,8 Prozent).

Die Plug-in-Hybride erreichten mit 9,1 Prozent Marktanteil zwar einen leicht höheren Wert als in den drei Vorquartalen, aber anders als bei den BEVs ist keine große Dynamik auf Quartalsebene zu erkennen. Bis Mitte 2021 lagen die Plug-in–Hybride stets auf gleicher Höhe mit den reinen E-Mobilen. Seitdem sind die Marktanteile der BEVs durchgängig höher und aktuell beträgt der Abstand mehr als neun Prozentpunkte. Den höchsten Marktanteil erzielen sie in Finnland (23,4 Prozent), den niedrigsten in Italien (4,1 Prozent).

Bei den Hybriden ohne externe Lademöglichkeiten, die von den vorgezogenen Neuzulassungen Ende vergangenes Jahr nicht betroffen waren, machten sich die verbesserte Lieferfähigkeit und erhöhte Akzeptanz bemerkbar. Sie übertrafen mit 27 Prozent den Rekordmarktanteil von 26 Prozent aus dem dritten Quartal 2023 und auch volumenmäßig gab es mit 771.000 Neuzulassungen einen neuen Höchstwert. Den höchsten Marktanteil gibt es in Italien mit 37,4 Prozent, den niedrigsten in Norwegen mit sechs Prozent.

Gegenüber dem dritten Quartal 2023 erhöhten sich in allen Ländern die Marktanteile über die Summe der alternativen Antriebsarten. Das größte Plus von 7,8 Punkten gab es in Dänemark. Dahinter folgte Frankreich (plus 4,2 Punkte) vor Spanien mit plus 3,8 Prozentpunkten. In neun westeuropäischen Ländern stellten die reinen E-Mobile im abgelaufenen Quartal die stärkste alternative Antriebsart. Dies sind Norwegen, Finnland, Niederlande, Schweden, Dänemark, Belgien, Portugal, Irland und Österreich. In den übrigen Ländern dominieren die Hybride ohne Stecker die alternativen Antriebe.

Norwegen bleibt die Nummer eins bei den alternativen Antrieben. Im vierten Quartal waren in Summe 96,5 Prozent aller Neuzulassungen BEVs, PHEVs oder HEVs. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die auf einen Marktanteil von 79,2 Prozent kamen. Dies ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.

An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt Finnland mit 82,2 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren ebenfalls die E-Mobile mit einem Anteil von 35,5 Prozent. An dritter Stelle liegen die Niederlande. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 72,8 Prozent des Marktes. Mit 35,3 Prozent Marktanteil dominieren auch hier die BEVs, vor den Hybriden ohne Stecker mit 26,2 Prozent.

Trotz leichter Steigerungen liegt Deutschland mit einem Marktanteil von 51,4 Prozent für alle alternativen Antriebe nur auf Platz zwölf der 16 betrachteten Länder. Vor einem Jahr lag Deutschland mit 59,4 Prozent noch auf Rang sechs. Damals waren die Neuzulassungen von BEVs und PHEVs allerdings durch Änderungen beim Umweltbonus überzeichnet. Lediglich bei den reinen E-Mobilen lag der Marktanteil (19,4 Prozent) im abgelaufenen Quartal knapp über dem Marktanteil der übrigen westeuropäischen Länder (19,2 Prozent). Insbesondere die Plug-in-Hybride haben mit 7,4 Prozent einen deutlich unterdurchschnittlichen Marktanteil (10,2 Prozent).
Inzwischen haben inzwischen 13 der 16 Länder einen Anteil an alternativen Antrieben von über 50 Prozent. Italien verzeichnet mit 46,8 Prozent den geringsten Marktanteil der westeuropäischen Länder, hinter Griechenland (48,5 Prozent) und Spanien mit 48,9 Prozent.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten im 4. Quartal 2023 in Westeuropa

Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 4. Quartal 2023 in Westeuropa

Marktanteile der alternativen Antriebsarten: Rangfolge nach Ländern im 4. Quartal 2023 in Westeuropa

Entwicklung der Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten in Westeuropa – Q1 2016 bis Q4 2024

Neuzulassungen und Marktanteile von Elektro-Pkw, Plug-in-Hybriden und Hybriden in Westeuropa - Q4 2022 bis Q3 2024