Warum Infineon und Wolfspeed ihre Partnerschaft vertiefen

Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG und der US-Spezialist für Siliziumkarbid-Technologie Wolfspeed haben ihre seit Februar 2018 bestehenden Liefervereinbarung für 150-mm-Siliziumkarbid-Wafer erweitert und verlängert. Die Partnerschaft beinhaltet ein mehrjähriges Capacity Reservation Agreement (CRA) und soll in der Lieferkette von Infineon nachhaltig und verstärkt für mehr Resilienz sorgen. Unter anderem hinsichtlich des wachsenden Bedarfs nach Siliziumkarbid-Halbleiterprodukten für Automobil-/EV- und Solar-Applikationen sowie Energiespeichersysteme. Mit Siliziumkarbid erhöht sich die Effizienz, beispielsweise bei Invertern. Dadurch gewinnen Fahrzeughersteller Reichweite bei ihren E-Autos oder sie benötigen kleinere Batteriesysteme.

„Da die Nachfrage nach Siliziumkarbid-Bauelementen weiter steigt, verfolgen wir eine Multi-Source-Strategie, um uns den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen, globalen und langfristigen Lieferbasis für 150-mm- und 200-mm-SiC-Wafer zu sichern. Unsere langjährige Partnerschaft mit Wolfspeed stärkt die Lieferkette von Infineon für die kommenden Jahre“, sagt Jochen Hanebeck, CEO von Infineon Technologies. „Der Infineon-Chef verweist darauf, dass sein Unternehmen mehr als 20 Jahre mit Wolfspeed zusammenarbeitet.

Der Einsatz von Siliziumkarbid-basierten Energielösungen nimmt in vielen Märkten verstärkt zu. Siliziumkarbid-Lösungen ermöglichen kleinere, leichtere und kostengünstigere Designs, die Energie effizienter umwandeln und so die Grundlage für neue Anwendungen im Bereich saubere Energie bieten.

„Wolfspeed ist Weltmarktführer in der Siliziumkarbid-Produktion. Wir sind der Katalysator bei der Transformation der Industrie zu Siliziumkarbid, indem wir wichtige Kunden wie Infineon, einen führenden Anbieter im Automobil- und Industriemarkt, mit hochwertigen Materialien beliefern und gleichzeitig unsere Kapazitäten erweitern“, erklärte Gregg Lowe, Präsident und CEO von Wolfspeed. „Schätzungen der Industrie zufolge wird die Nachfrage nach Siliziumkarbid-Bauteilen und dem dazugehörigen Material bis 2030 erheblich steigen, was einem jährlichen Potenzial von 20 Milliarden US-Dollar entspricht.“

Auch große Zulieferer wie ZF Friedrichshafen oder der US-Antriebsspezialist BorgWarner arbeiten mit Wolfspeed zusammen. So wollen ZF und Wolfspeed im Raum Nürnberg ein Forschungszentrum für Siliziumkarbid-Technologie errichten. Gemeinsam mit der geplanten Chip-Fabrik von Wolfspeed im Saarland soll ein europäisches Technologie-Netzwerk im Bereich Siliziumkarbid entstehen. Auch BorgWarner unterhält enge Beziehungen zu Wolfspeed. So hat der Zulieferer Ende 2022 500 Millionen US-Dollar in Wolfspeed investiert, um sich Siliziumkarbid-Kapazitäten zu sichern.

Dazu aus dem Datencenter:

Wertanteil von Halbleitern und Sensoren an einem Fahrzeug 2021 bis 2025