BCA-Mutter Constellation Group schreibt tiefrote Zahlen

Der Mutterkonzern des Auktionsanbieters BCA, die Constellation Automotive Group, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Verlust eingefahren. Laut den Ende 2023 veröffentlichten Geschäftszahlen verzeichnete das britische Unternehmen von April 2022 bis April 2023 ein Minus von rund 104 Millionen Pfund, das entspricht rund 122 Millionen Euro. Das berichtet das britische Händler-Fachblatt "Car Dealer Magazin".

Zur Constellation Group gehören neben BCA auch der Online-Gebrauchtwagenhändler Cinch, die Autohausgruppe Marshall Motors und die Auto-Ankaufplattform WeBuyAnyCar. Eigentümer ist der Investor TDR Capital.

Im Vorjahr kratzte das Unternehmen mit einem Minus von 800.000 Pfund noch knapp an der Gewinnschwelle. Als Grund für das schlechte Abschneiden nennt Constellation in seinem Geschäftsbericht "ungewöhnlich schlechte Marktbedingungen". Die Verknappung des Fahrzeugvolumens auf dem Markt habe zu einem erheblichen Rückgang der Aktivität und der Rentabilität geführt, da die Stärke der Gruppe bei physischen Standorten nicht effizient habe genutzt werden können. Als Herausforderungen nennt das Unternehmen zudem die hohe Inflation, steigende Zinsen sowie hohe Energiepreise.

Tatsächlich sank der Umsatz der Gruppe von umgerechnet rund 9,72 auf 8,14 Milliarden Euro (8,31 bzw. 6,96 Milliarden Pfund). Der operative Gewinn brach sogar um 90 Prozent von umgerechnet 217,8 auf 22,8 Millionen Euro ein. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzaufwendungen (Ebitda) sank um 40,1 Prozent auf umgerechnet rund 235,69 Millionen Euro.

Das internationale Remarketing Geschäft, zu dem auch der deutsche BCA-Ableger zählt, verzeichnete ebenfalls Einbußen. Der Umsatz der Sparte stieg zwar leicht von 280,7 auf 282,92 Millionen Euro (240,1 bzw. 242 Millionen Pfund), das Ebitda sank jedoch um 26,9 Prozent auf umgerechnet 10,99 Millionen Euro. Probleme bereiteten laut Geschäftsbericht auch hier Fahrzeugknappheit, steigende Inflation und Zurückhaltung der Verbraucher. Das gehandelte Fahrzeugvolumen sank von 342.000 auf 306.000 Fahrzeuge. Vor allem in Deutschland sei das Handelsvolumen merklich gesunken, um insgesamt 22 Prozent. Dass der Umsatz annähernd gleich blieb, liegt an den gestiegenen Gebrauchtwagenpreisen.

Kurzfristig wolle sich Constellation nun darauf konzentrieren, Kosten zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Später wolle man dann weiter organisch sowie durch Übernahmen wachsen.