Stellantis plant keine Fusion mit Renault

Stellantis hat mit der Autorität des Aufsichtsratsvorsitzenden einen italienischen Zeitungsbericht dementiert, wonach der 14-Marken-Konzern womöglich mit der Renault-Gruppe fusionieren könnte.

"Es gibt keine Pläne für Fusionen mit anderen Herstellern", erklärte Chairman John Elkann.

Stellantis setzt sich vielmehr für einen Plan ein, "der die italienische Regierung mit allen Akteuren der Automobilindustrie zusammenbringt, um wichtige gemeinsame Ziele zu erreichen und die Herausforderungen des Übergangs zur Elektromobilität zu bewältigen", so Elkann weiter.

Die renommierte italienische Tageszeitung "Il Messagero" hatte zuvor berichtet, der französische Staat, der mit 6,1 Prozent an Stellantis beteiligt ist, untersuche die Möglichkeit einer Fusion von Stellantis und Renault. An Renault ist Frankreich mit 15,01 Prozent beteiligt.

Elkann erklärte weiter, Stellantis "engagiert sich am Runden Tisch" des italienischen Wirtschaftsministeriums. Dabei gehe es darum "die italienische Regierung mit allen Akteuren der Lieferkette zusammenzuführen, um wichtige gemeinsame Ziele zu erreichen, damit wir uns gemeinsam den Herausforderungen der Energiewende stellen können." Details dieser Zusammenkünfte nannte Elkann nicht.

Renault gilt schon länger als möglicher Übernahmekandidat, trotz des erheblichen Aufschwungs, den die Gruppe seit dem Antritt von CEO Luca de Meo im Jahr 2020 genommen hat. Damals war die Renault-Gruppe nahezu pleite.

Stark gelitten hat Renault durch den Verlust des gesamten Russland-Geschäftes. Der Konzern musste sich nahezu zum Nulltarif von seiner Mehrheit am russischen Hersteller Avtovaz (Lada) trennen. Durch die westlichen Sanktionen gegen Russland verlor Renault die Region auch als Absatzmarkt.

Im vergangenen Jahr war die Allianz mit Nissan und Mitsubishi auf weniger Felder reduziert worden, in China ist Renault als einer der letzten großen Autobauer überhaupt nicht vertreten. Für Verstimmung an den Börsen hatte zuletzt die Entscheidung gesorgt, die abgetrennte Elektro-Sparte Ampere vorerst doch nicht an der Börse zu platzieren. Renault hatte dafür ein ungünstiges Börsenumfeld als Grund genannt.

Der Börsenwert der gesamten Renault-Gruppe inklusive Dacia liegt derzeit bei 10,54 Milliarden Euro - der Wert von Stellantis dagegen beträgt aktuell 67,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der VW-Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 62,3 Milliarden Euro.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Renault 2023 bis 2026