Webasto verkauft defizitäres Ladegeschäft

Der Zulieferer Webasto hat einen Investor für sein Ladegeschäft gefunden. Der US-Finanzinvestor Transom Capital Group mit Hauptsitz in Los Angeles wird die Mehrheit am Produktbereich Ladelösungen des Unternehmens aus Stockdorf übernehmen. Webasto bleibt als Minderheitsgesellschafter an der Sparte beteiligt.

„Es freut mich, dass wir einen Partner gewonnen haben, der die bisherige Erfolgsgeschichte unseres Geschäfts mit Ladelösungen weiterführen und vielen hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten wird. Gleichzeitig ermöglicht dieser Schritt Webasto, sich auf seine Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren”, erklärte Webasto-Technologievorstand Marcel Bartling.

Webasto hatte 2022 die strategische Entscheidung getroffen, einen Investor für das Geschäft mit Wallboxen und mobilen Ladegeräten zu suchen. Beraten wurde Webasto dabei von der Investmentbank Jefferies. „Es ist für uns eine einmalige Gelegenheit, in ein Unternehmen von beträchtlicher Größe in einem Markt zu investieren, der sich auf Wachstumskurs befindet”, sagte Russ Roenick, Gründer und Managing Partner bei Transom Capital Group.

Laut Webasto befinde sich das Unternehmen mit den betroffenen Mitarbeitenden in Deutschland im Austausch. Sie erhalten ein Übernahmeangebot des neuen Mehrheitseigentümers oder ein Weiterbeschäftigungsangebot von Webasto. Die Standorte Planegg bei München, Monrovia in den USA und Guanajuato in Mexiko bleiben nach dem Verkauf als Teil des Charging-Geschäfts erhalten.

Webasto-Chef Holger Engelmann hatte nach Bekanntgabe der Investorensuche zwar das Potenzial des Bereichs betont, aber auch erklärt, dass das Unternehmen mit seinen Ressourcen haushalten müsse. Der weitere Aufbau dieses neuen Geschäftsfelds mit Ladelösungen habe enorme Anstrengungen erfordert. Webasto hatte mit seinem Ladegeschäft im Jahr 2022 zwar 92 Millionen Euro Umsatz erzielt, der operative Verlust betrug allerdings 82 Millionen Euro.

Dazu aus dem Datencenter:

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