Viele Wochen hat sich Gernot Döllner Zeit genommen, um Audi kennenzulernen. Der neue Vorstandschef war in allen Abteilungen, an vielen Standorten, in den Werken. Er hat zahlreiche Gespräche geführt, so hört man, um sich erst einmal ein Bild machen zu können. Und nun, rund sechs Monate nach Amtsantritt, wird seine Handschrift anhand seiner Personalentscheidungen sichtbar.
Aufsehen entfachte die jüngste Information, nach der Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann seinen Posten abzugeben hat. Sein Dreijahresvertrag läuft Ende Februar aus. Döllner will das Ressort vorerst oder auf längere Zeit selbst führen. Hoffmann soll nach Informationen des "Manager Magazin" Chef der Formel-1-Sparte werden. Audi plant, 2026 in die Rennserie zurückzukehren.
Der Aufsichtsrat soll noch in dieser Woche darüber entscheiden. Der Vorstand verkleinert sich damit um ein Mitglied von sieben auf sechs. In Unternehmenskreisen heißt es, die Hoffmann-Personalie könnte nicht die letzte Veränderung im Vorstand sein.
Mitte Februar gab Audi zudem bekannt, dass Marc Lichte nach zehn Jahren den Posten als Chefdesigner abgibt. Sein Nachfolger heißt Massimo Frascella und kommt von JLR (ehemals Jaguar Land Rover).
Mit Johannes Roschek hat Döllner zudem gerade erst einen neuen Audi-China-Chef berufen. Er löst zum 1. April den bisherigen Statthalter Jürgen Unser ab. Unser könnte im Unternehmen auf einem anderen Posten verbleiben, heißt es.