Akio Toyoda: Der Feind ist nicht das Verbrennerauto

Toyota-Chairman Akio Toyoda hat ungewohnt deutlich Kritik an der Elektrifizierung des Automobils geäußert. In einem Interview für die hauseigene "Toyota Times" sagte Akio, E-Autos machten nur Sinn, wenn sie mit regenerativen Energien betrieben würden.

"CO2-neutral zu werden und die globale Erwärmung zu verhindern, das ist eine Idee, hinter der jeder auf der Welt stehen kann", stellte Toyoda in dem Rundfunk-Interview zunächst fest. "Wenn es jedoch darum geht, die Mittel zu bestimmen, mit denen dies erreicht werden soll, hat man damit begonnen, Vorschriften zu erlassen, die unsere Wahlmöglichkeiten auf eine einzige Option einschränken." Dies sei aber der falsche Weg, so Toyoda. Er habe den Eindruck, dass Elektroautos vielfach als einzige Option gesehen würden.

"Aber wenn man die Kohlenstoffneutralität richtig betrachtet, ist der Feind der Kohlenstoff, nicht der Verbrennungsmotor."

In Japan stamme der größte Teil des derzeit produzierten Stroms aus Kohle- und Gaskraftwerken, erinnert Toyoda. Für den Betrieb der wachsenden Zahl von E-Autos sei aber noch viel mehr Strom nötig. "Und dabei wird CO2 emittiert. Wenn das der Fall ist, macht dieser Ansatz keinen Sinn."

In dieser Lage könne es sinnvoller sein, die CO2-Emissionen auf andere Weise zu senken. "Es gibt viele Wege zur Kohlenstoffneutralität, die von der Energiesituation eines Landes abhängen."

Toyoda beklagte eine Situation in der Finanzwelt, die Unternehmen mit Aktivitäten im Bereich Verbrennermotoren abstrafe. "Einige unserer Zulieferer, die Motoren bauen, bekommen nicht einmal von Banken Geld geliehen." Er setze sich dafür ein, diese Haltung zu korrigieren.

Aus dem Datencenter:

CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen bis Januar 2024