Es mag nur ein Zufall sein, doch dieser Blick hat etwas prophetisches: Gleich wenn man zur 100. Auflage des Genfer Salons ins Messezentrum tritt, fallen einem an der Hallendecke zwei Markennamen auf: Dort, wo früher von A wie Audi bis V wie Volkswagen die ganz Großen der PS-Branche prangten, springen jetzt als erstes „Totem“ und „Lazareth“ ins Auge, während man Platzhirsche wie BMW, Fiat oder Toyota vergebens sucht. Nicht nur, dass die beiden Nischenhersteller keiner kennt – zudem setzen ihre Namen den Ton und die Stimmung auf einer Messe, die sich ausgerechnet zum großen Jubiläum gerade selbst abschafft.
Früher mal der wichtigste Branchengipfel auf dem Kontinent und bisweilen sogar der Welt ist der Automobilsalon zum Schatten seiner selbst geschrumpft: Nicht einmal die Hälfte der Hallen ist besetzt, die Gänge breiter denn je, die Stände luftiger verteilt und wo sich früher mal die Messebauer überboten haben, gilt jetzt zumeist die Devise „Cars on Carpet“. „Auto Future Now“ – selten war ein Messemotto so irreführend wie hier. Denn eine Zukunft kann man dem Salon so kaum mehr zutrauen.