Die Entscheidung zu einem neuen Mehrmarkenwerk soll bis Jahresende fallen. VW hatte die Entscheidung zu einem möglichen Neubau nahe der Stadt Izmir in der Türkei wegen der massiv kritisierten türkischen Militäraktionen in Nordsyrien Mitte Oktober auf Eis gelegt. Zuvor hatte vieles darauf hingedeutet, dass sich die Türkei als Standort etwa gegen Bulgarien durchsetzen würde. Der schwächelnden türkischen Wirtschaft wäre die große Investition äußerst willkommen.
Der bisher in Emden produzierte Passat soll - ebenso wie der Skoda Superb - in das geplante neue Werk verlagert werden. In Emden soll ab 2022 der elektrische A-SUV (ID.Next), der camoufliert auf der IAA in Frankfurt zu sehen war, vom Band rollen.
In Deutschland werden die E-Fahrzeuge in Zwickau, Emden, Hannover, Zuffenhausen und Dresden produziert. Die VW-Fabrik in Zwickau macht bei der "E-Offensive" den Anfang. Hier startete Anfang November die Fertigung des ersten Modells der rein elektrischen ID-Serie, der ID.3. Dafür wird der komplette Standort von der Verbrenner- auf die Elektro-Produktion umgerüstet. Rund 1,2 Milliarden Euro werden als Kosten für die Umstellung veranschlagt.
Die "Transformation" soll nun auch in den Werken Emden und Hannover geschehen und dort mehr als 1 Milliarde Euro beziehungsweise rund 1,5 Milliarden Euro kosten.
In China stehen ebenfalls große Elektro-Investitionen an. Mit den chinesischen Joint-Venture-Partnern FAW und SAIC werden die Standorte Foshan und Anting für die Elektroproduktion vorbereitet.
Auch bei Skoda in Mlada Boleslav gibt es künftig eine E-Auto-Fertigung. Im US-Werk in Chattanooga (Bundesstaat Tennessee) entsteht eine zusätzliche E-Montagelinie für etwa 800 Millionen US-Dollar (circa 726,7 Millionen Euro).