Kaum eine Einheit im Volkswagen-Konzern steht aktuell so unter Druck wie die Software-Schmiede Cariad. Die Entwickler müssen die Software-Architektur E3 1.2 für die wichtigen Modelle Audi Q6 e-tron und Porsche Macan fertigstellen sowie die Zukunftssoftware E3 2.0 für die ersten Konzernmodelle auf der neuen SSP-Plattform auf den Weg bringen. Cariad-Chef Peter Bosch schwört seine Belegschaft deswegen eng auf die kommenden Monate ein, wie eine interne Mail belegt, die der Automobilwoche vorliegt.
Darin schreibt Bosch an seine rund 6500 Beschäftigten: "Seit Sommer arbeiten wir gemeinsam daran, Fehler aus der Vergangenheit zu beheben und Cariad zu dem Unternehmen zu machen, für das wir hier alle unterschrieben haben. Wir kommen sehr gut voran, deutlich schneller als gedacht." Bosch selbst hatte erst am 1. Juni vergangenen Jahres das Zepter bei der Cariad übernommen und als Nachfolger von Dirk Hilgenberg das Tempo im Unternehmen deutlich erhöht.
Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, wonach sich die Fertigstellung der Architektur 1.2 für Audi und Porsche erneut verzögern könne und der Anlauf der beiden Modelle sich dadurch insgesamt nach hinten verschiebe. Audi stellt seinen Q6 e-tron in zwei Wochen vor, will das Modell ab Spätsommer an Kunden ausliefern. Porsche präsentierte den elektrischen Macan bereits im Januar in Singapur.