Für Hyundai lief es in den vergangenen Jahren blendend. Während andere Hersteller unter Lieferengpässen litten, waren die Koreaner vergleichsweise gut mit Ware versorgt. Händler konnten die begehrte Ware weitgehend ohne Rabatt verkaufen. Hyundais Marktanteil kletterte 2022 auf vier Prozent, die Händlerrendite auf ein Allzeithoch von 2,79 Prozent. Doch mit Ende der Lieferkrise und mit der allgemeinen Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher hat sich die Lage gewandelt. Das belegt ein Schreiben des Hyundai-Partner-Verbands an den neuen Hyundai-Deutschland-Chef Ulrich Mechau, das der Automobilwoche vorliegt. Darin plädieren die Händlervertreter für "eine Änderung der Vertriebsstrategie".
Denn obwohl die Nachfrage nachgelassen habe, hält Hyundai bisher an ambitionierten Vertriebszielen fest. Um diese trotz ausbleibender Käufer zu erfüllen, rufen viele Händler Fahrzeuge aus dem Importeurslager ab und lassen diese auf sich selbst zu. Durch die hohen Zinsen kann es sich aber kein Händler leisten, die Fahrzeuge lange auf seinem Hof stehen zu lassen. Die Fahrzeuge werden in den Markt gedrückt – auf Kosten der Rendite.