Zölle auf E-Autos: Kein Problem für chinesische Hersteller?

Die Zahl der nach Europa importierten chinesischen Elektroautos wird durch die neuen Zölle der EU möglicherweise nicht wesentlich beeinflusst, schätzen mehrere Experten. Das liege daran, dass chinesische Autohersteller hohe Margen in ihre europäischen Listenpreise einkalkuliert hätten, sagte Matthias Schmidt von Schmidt Automotive Research.

„Wir gehen davon aus, dass sie in der Lage sein werden, den Anstieg der Zölle größtenteils in ihre hohen Gewinnspannen einfließen zu lassen, und der Kunde wird keinen Unterschied bemerken“, so Schmidt in einer E-Mail an unsere Schwesterzeitung Automotive News Europe.

Es wird erwartet, dass die Europäische Kommission in der nächsten Woche eine Entscheidung über eine zumindest vorübergehende Erhöhung der Zölle treffen wird, nachdem eine Untersuchung über Pekings Unterstützung für die EV-Wertschöpfungskette in China durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sollen nach den Wahlen zum EU-Parlament veröffentlicht, die am 9. Juni enden.

Die Rhodium Group, eine auf China spezialisierte Denkfabrik mit Sitz in New York, erklärte Ende April in einem Bericht, dass etwaige neue Zölle bis zu 50 Prozent (gegenüber den derzeitigen zehn Prozent) hoch sein müssten, um eine wirkliche Wirkung zu haben. Rodium rechnete mit Zöllen in Höhe von 30 Prozent.

Bei diesem Satz, so der Bericht, „werden einige in China ansässige Hersteller aufgrund der erheblichen Kostenvorteile, die sie genießen, immer noch in der Lage sein, komfortable Gewinnspannen bei den Autos zu erzielen, die sie nach Europa exportieren“. Die vorläufigen Zölle würden für chinesische Elektroautohersteller neue Kosten in Milliardenhöhe bedeuten.

Einige Analysten sind der Meinung, dass sie die Verkäufe in Europa stark einschränken könnten, aber Schmidt sagte, dass sie hauptsächlich Auswirkungen auf das Endergebnis der chinesischen Marken haben würden. „Sie können nicht wirklich einen Preisaufschlag gegenüber den etablierten Marken erzielen“, sagte er, „und sie werden auf dem gleichen Preisniveau bleiben und mit geringeren Gewinnspannen arbeiten.“ Sicher ist das jedoch nicht: Das Kiel Institut für Weltwirtschaft prognostiziert steigende Preise für E-Autos, sollte es zu Zöllen kommen.

Schmidt zufolge hat die Investmentbank UBS herausgefunden, dass chinesische Autohersteller einen Preisvorteil von 30 Prozent bei in China hergestellten E-Fahrzeugen hätten. Selbst wenn die Zölle von derzeit zehn Prozent auf 25 Prozent erhöht würden, bliebe immer noch eine „geringe“ Marge übrig, sagte er.

Rodium zufolge wurden im Jahr 2023 etwa 300.000 in China hergestellte Elektrofahrzeuge in Europa verkauft, was einem Marktanteil von etwa 19 Prozent entspricht. Das größte Einzelmodell war das Tesla Model 3 mit etwa 99.500 Verkäufen, so die Zahlen von Dataforce.

Der Rest verteilte sich ziemlich gleichmäßig auf chinesische Marken und nicht-chinesische Marken wie BMW, die in China Autos für den europäischen Markt bauen. Welche Modelle europäischer Hersteller von Zöllen betroffen wären, hat die Automobilwoche hier zusammengefasst.

Rhodium hat die Preise in China und Deutschland für ähnliche Elektroautos verglichen. Die Elektro-Limousine Seal U von BYD beispielsweise kostet in China 21.769 Euro, in Deutschland jedoch 41.990 Euro. Der kompakte BYD Atto 3 wird in China für 17.923 Euro verkauft, in Deutschland jedoch für 37.990 Euro. „Mit einer so hohen EU-Prämie hat BYD reichlich Spielraum, um die Preisgestaltung anzupassen‘, so Rhodium.

Der Text stammt von unserem Partner-Portal Automotive News Europe. Er wurde mit Hilfe von KI aus dem Englischen übersetzt und von einem Redakteur bearbeitet.