Herr Schulze Sutthoff, warum haben Sie ihr Messekonzept verändert?
Wir haben umfangreiche Befragungen sowohl bei den Besuchern als auch bei Volkswagen und den Ausstellern der IZB durchgeführt. Eine Erkenntnis war, dass der Gedanke der Zusammenarbeit an Bedeutung gewinnt. Ein großer Teil der Innovationen kommt von den Automobilzulieferern. Ob es gelingt, die immer kürzeren Innovationszyklen in der Automobilindustrie abbilden zu können, hängt elementar davon ab, wie zwischen den Partnern kommuniziert wird.
Wie wollen Sie den Kommunikationsprozess fördern?
Wir haben uns auf der Messe ganz bewusst für Dialogformate entschieden. Dazu gehören insgesamt vier Volkswagen Group Hubs zu den Schwerpunkten Interior & Exterior, Elektronik & Connectivity, Powertrain & Batterie sowie Metall, Karosserie & Fahrwerk. Hier sollen sich Volkswagen, Zulieferer und weitere Partner austauschen.
Und das funktioniert?
Im Vorfeld hatten wir Ähnliches auf unserer Veranstaltung "IZB Zoom In" getestet. Bislang hat die IZB eher als Einbahnstraße funktioniert. Überspitzt gesagt: Die Zulieferer stellen aus und ein Besucher kommt am Stand vorbei. Institutionell war VW auf der Messe eher nicht ansprechbar. Das ist der elementare Unterschied zur jetzigen IZB. Mit den Hubs sendet Volkswagen ein starkes Signal und zeigt, ja, wir wollen den Dialog auf der IZB mit euch stärken.
Im Kreis der Schirmherren der IZB ist mit Kai Grünitz nun auch jemand aus der technischen Entwicklung von VW vertreten. Welche Bedeutung hat dieser Schritt?
Das ist ein wichtiger Punkt. Zwar geht es dem Zulieferer darum, seine Produkte zu verkaufen und deshalb spricht er mit der Beschaffung. Aber die kürzer werdenden Produktzyklen erfordern eine noch engere Abstimmung. Die Beschaffer und die Entwickler müssen sich vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Ziele und rechtlicher Vorgaben frühzeitiger austauschen. Am besten spricht der Lieferant also mit einem Tandem aus Technischer Entwicklung und Beschaffung. Und genau das bilden wir auf der IZB ab. Auf den verschiedenen VW-Hubs sind immer Experten der Beschaffung und der Technischen Entwicklung von Volkswagen ansprechbar.
Welche weiteren Neuerungen erwarten die Besucher auf der IZB?
Am dritten Messetag bietet die IZB-Livestage auf der Connecting Area in Halle 4 eine Bühne, um die Ergebnisse aus den Fachgesprächen der ersten beiden Messetage zu reflektieren. In Panels greifen Vertreter von Volkswagen und Zulieferern die Themen der einzelnen Hubs auf und geben einen Ausblick auf künftige Entwicklungen und mögliche Partnerschaften. Mit den gemeinsam mit der Automobilwoche ausgezeichneten ‚Products to watch‘ wollen wir auf besondere Innovationen der Zulieferer aufmerksam machen. Außerdem wird es für VW-Mitarbeiter über 30 thematisch gegliederte Rundgänge geben.
Ist die Messe schon ausgebucht?
In puncto Flächen laufen wir in Richtung Vollauslastung. Die Anzahl der Aussteller wird etwas geringer ausfallen als in 2022, weil die Aussteller mehr Fläche nachgefragt haben. Einige Standplätze sind für Interessierte noch vorhanden.
IZB-Leiter Schulze Sutthoff: „Volkswagen sendet ein starkes Signal“
Die Zulieferermesse IZB soll im Oktober den Dialog zwischen Zulieferern und dem VW-Konzern verbessern. Die Details erklärt Josef Schulze Sutthoff, Leiter IZB beim Veranstalter Wolfsburg AG.