"Führen muss man wollen"

Als Mitglied der Neusser Unternehmerfamilie Werhahn hätte sich Ruth Werhahn auch für eine bequemere Laufbahn entscheiden können – sie ging jedoch ihren eigenen Weg. Nach Stationen bei der Veba AG und bei E.on kam die Juristin 2018 als Personalvorstand in die obere Führung des TÜV Rheinland.

Zu dieser Position brachten die 49-Jährige Ausdauer, Können und Selbstbewusstsein. Frauen in Führungsaufgaben sind wertvoll für die Unternehmenskultur und werden ausdrücklich gefördert – das vermittelt sie beim TÜV Rheinland. "Schön fand ich die Formulierung eines Kollegen: 'Es fühlt sich an, als hätte jemand das Fenster geöffnet und kräftig durchgelüftet'", sagt Werhahn.

Sie sei von beruflichen Mentoring-Programmen überzeugt. "Ich habe oft festgestellt, dass der Erkenntnisgewinn auf der Seite der Führungskräfte mindestens ebenso groß war wie auf der Seite des/der Mentee." Ehrgeizige junge Frauen müssten Selbstbewusstsein nach innen wie außen zeigen: "Führen muss man wollen. If you can't stand the heat, stay out of the kitchen."

Sehr hilfreich sei auch ein gutes Netzwerk. Werhahn hat neben ihrem Fulltime-Job beim TÜV noch Energie für verschiedene Mandate, unter anderem als Mitglied des Aufsichtsrats der Versicherung LVM sowie als Mitglied des Verwaltungsrats der Wilh. Werhahn KG.

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