Software-definierte Autos: Warum die erhofften Umsätze in weiter Ferne liegen

Die Autobranche investiert Milliarden in die Entwicklung vernetzter Fahrzeuge, aber von den erwarteten Umsätzen ist sie weit entfernt. Laut S&P Global Mobility belaufen sich die gesamten Einnahmen aus vernetzten Diensten und kostenpflichtigen Upgrades auf rund sechs Milliarden US-Dollar. Verglichen mit Prognosen von bis zu 200 Milliarden Dollar ist das mickrig.

"Die Prognosen für Einnahmen durch Software in Fahrzeugen waren immer sehr optimistisch", sagt Stephanie Brinley, Analystin bei S&P Global Mobility. "Sie setzen voraus, dass eine Menge Dinge zusammenkommen." In Wirklichkeit aber sei die Autoindustrie noch damit beschäftigt, offene Fragen zu klären, wenn es darum geht, Daten zu Geld zu machen.

Einst eine attraktive Einnahmequelle, ist zum Beispiel der Verkauf von Kundendaten schwieriger geworden, da die Hersteller mit Klagen, Beschwerden und anderen Hürden konfrontiert sind. Viele Hersteller hätten entsprechende Bedenken auf die lange Bank geschoben, glaubt Seth Goldstein, Aktienstratege bei Morningstar Research Services.

Stattdessen sind kostenpflichtige Upgrades und Abonnements zu einer attraktiveren Möglichkeit geworden, mit vernetzten Fahrzeugen Geld zu verdienen. Laut S&P Global Mobility haben im vergangenen Jahr 30 Marken weltweit zum ersten Mal ein kostenpflichtiges Upgrade auf den Markt gebracht. Dazu gehören etwa optionale Fahrassistenzdienste und Leistungsverbesserungen.

Doch auch das ist für die Hersteller nicht billig. Sie müssen in digitale Dienste investieren und gleichzeitig herausfinden, wofür ihre Kunden bereit sind, Geld auszugeben.

Volkswagen investiert bis zu fünf Milliarden Dollar in Rivian und erhält im Gegenzug Zugriff auf das geistige Eigentum des amerikanischen Start-ups beim Software-definierten Auto. Mercedes-Benz hat digitale Dienste in den USA zehn Jahre lang kostenlos angeboten, um Nutzungsdaten und Informationen über den Markt zu sammeln.

Im März erklärte BMW, dass seine Entwicklungsausgaben im Jahr 2024 ihren Höhepunkt erreichen würden, was zum Teil auf "digitale Innovationen im Auto wie Konnektivität, Software-Stacks und automatisiertes Fahren" zurückzuführen sei.

Tesla gab im April bekannt, zehn Milliarden Dollar für KI-Training und -Inferenz ausgeben zu wollen. Dadurch soll die Fahrerassistenz-Technologie des Unternehmens von Elon Musk verbessert werden, die dann über ein Abonnement den Kunden angeboten wird.

Denn die prognostizierten Gewinnspannen sind erheblich. Es wird davon ausgegangen, dass jüngere Fahrer und künftige Generationen von Autobesitzern eher bereit sein werden, für Abonnements und Upgrades zu bezahlen. Hinzu kommt die Möglichkeit, fortschrittliche Pkw-Software an andere Hersteller zu verkaufen.

Doch wofür genau künftige Kundengruppen Geld ausgeben, müssen die Hersteller heute herausfinden. Würden sie etwa für Sicherheits-Upgrades bezahlen, obwohl die dafür notwendige Hardware schon im Auto verbaut ist? Oder geht es eher um Dienste wie Netflix und Co., also das individuelle Infotainment wie auf dem Smartphone?

Für die Autohersteller ist dieser Markt Neuland. "Sie konkurrieren nicht mehr nur mit einem anderen Auto", sagt die S&P-Analystin Brinley: "Sie konkurrieren mit allem, was sich im Haushalt einer Person befindet."

Dieser Artikel ist zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche überprüft.