E-Mobile bleiben noch in den Startlöchern

Mit 5760 Neuzulassungen kamen die reinen E-Mobile im Juni auf den zweithöchsten jemals beobachteten Wert. Das prozentuale Wachstum gegenüber dem Vorjahr betrug 117 Prozent, nach sechs Monaten steht ein Plus von gut 80 Prozent zu Buche! Auch im Vergleich zum Vormonat Mai sind die Neuzulassungen der E-Mobile um fast ein Viertel gestiegen.

Was auf den ersten Blick wie eine Erfolgsstory aussieht, ist aber nichts anderes als ein Sockeleffekt durch die Einführung dreier neuer Modell seit Ende vergangenen Jahres. Den Anfang machten der Hyundai Kona und der Audi e-tron. Im Februar dieses Jahres erschien dann das Model 3 von Tesla auf dem Markt.

Speziell das kleinere Tesla-Modell sorgt für die augenscheinliche Dynamik bei den monatlichen Neuzulassungen. Ohne dieses Modell sind die E-Mobil Zulassungen seit mehreren Monaten auf einem vergleichbaren Niveau.

So sprang Teslas Model 3 im Juni mit 1336 Neuzulassungen wieder an die erste Stelle im Modell-Ranking der Elektro-Zulassungen. Das sind 23 Prozent aller E-Mobil Zulassungen. Zusammen mit den beiden anderen Modellen S und X beherrschte die Marke vergangenen Monat den deutschen E-Mobil Markt.

Hinter dem Model 3 behauptete der erfolgreiche Renault Zoe mit 1020 Neuzulassungen in Juni den zweiten Platz. Dahinter folgten BMW i3 (702 Neuzulassungen), VW e-Golf (635 Neuzulassungen) und schon etwas abgeschlagen lag der Smart ForTwo auf Platz fünf. Diese fünf Modelle machten 69 Prozent aller E-Mobil Zulassungen aus.

Für den Audi e-tron reichte es diesmal nicht für einen Platz in der Spitzengruppe. Mit 246 Neuzulassungen kam er auf den siebten Rang, hinter dem Hyundai Kona (275 Neuzulassungen).

Die deutschen Hersteller dominieren den Elektromarkt noch nicht so, wie sie es aus anderen Bereichen gewohnt sind. Nachdem ihr Anteil im Mai noch bei 53,5 Prozent lag, fiel er im Juni auf 40 Prozent.

Der größte Anteil des Marktes entfiel allerdings wieder auf Tesla. Die drei Modelle kamen in Summe auf 27,9 Prozent Marktannteil (1605 Neuzulassungen)

Deutlich hinter Tesla, auf Platz zwei des Markenrankings, lag Renault mit einem Anteil von 17,7 Prozent (1020 Neuzulassungen). Auf die dritte Position kam VW (12,5 Prozent, 722 Neuzulassungen). Der e-Golf erreichte sein bestes Ergebnis seit fünf Monaten, der e-UP allerdings hatte nur 25 Neuzulassungen, der niedrigste Wert seit Herbst 2016.

Platz vier und fünf nahmen BMW (12,3 Prozent, 709 Neuzulassungen) und Smart 9,0 Prozent, 521 Neuzulassungen) ein.

Erstaunlich ist, dass es Porsche mit einem Marktanteil 1,1 Prozent an den gesamten Elektro-Zulassungen unter die Top zehn geschafft hat. Dabei handelt es sich um eine in der KBA-Statistik unter "sonstige" geführte Testflotte. Es ist davon auszugehen, dass dies Testwagen des in Kürze offiziell erscheinenden Taycans handelt. Im bisherigen Jahresverlauf sind davon bereits 195 Fahrzeuge zugelassen worden.

Abgesehen von Tesla, als reinem E-Mobil-Anbieter, gibt es bei den markeninternen Elektroanteilen große Unterschiede. Den – nach Tesla - höchsten Anteil wies auch im Juni Smart auf. Die beiden kleinen Stromer machten 14,8 Prozent aller Zulassungen der Marke aus. Danach folgen Jaguar (7,7 Prozent Elektro-Anteil), Renault (7,0 Prozent) und Nissan mit 5,3 Prozent.

Bei den deutschen Marken hat hinter Smart BMW mit 2,8 Prozent den nächsthöchsten Elektroanteil, gefolgt von Porsche mit der oben erwähnten Testflotte (2,6 Prozent), VW (1,2 Prozent) und Audi mit 1,0 Prozent.

Noch sind die Elektro-Zulassungen auf einem sehr niedrigen Niveau. Aber spätestens zu Beginn kommenden Jahres wird es auch auf Monatsebene zu deutlichen Steigerungen kommen und auch kommen müssen. Denn in 2020 gelten die neuen EU-Richtlinien zum CO2-Ausstoß. Dann müssen 95 Prozent der Neuwagenflotte den gewichtsabhängigen herstellerspezifischen Grenzwert einhalten. Dieser liegt im Mittel über alle Neuzulassungen bei 95 Gramm pro Kilometer. Dabei werden alle Pkw, die weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, doppelt gerechnet.

Hohe SUV- und niedrige E-Mobil Zulassungen sind dieses Jahr noch zu verkraften – oder sogar erwünscht. Ab kommendem Jahr sollte es anders sein, sonst drohen hohe Strafzahlungen. Werden die herstellerspezifischen Grenzwerte überschritten, sind es 95 Euro pro Gramm Zielüberschreitung – je Fahrzeug.

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Aus dem Datencenter:

Entwicklung der reinen E-Mobile in Deutschland - Januar 2017 bis Juni 2019

Vergleich BAFA-Anträge und Neuzulassungen - Tesla Model 3

Anteile reiner E-Mobile an den gesamten Neuzulassungen nach Marken - Juni 2019 und erstes Halbjahr 2019

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