Modellvorschau: Hyundais As gegen Reichweitenangst

Schnelles Laden, große Reichweite, 800-Volt-Technik, cooles Design. Mit dem Ioniq 5 legte Hyundai 2021 einen bemerkenswerten Start seiner elektrischen Submarke Ioniq hin. Bis heute wurden weltweit knapp 300.000 Einheiten abgesetzt. In Deutschland liegt der Ioniq 5 als zweitbestverkauftes BEV der Marke nur ein paar Zähler hinter dem kleinen Kona Elektro.

Jüngst gab es ein Facelift. Damit verbunden sind mehr Batteriekapazität und mehr Reichweite. Und mit einer leistungsgesteigerten N-Version des Ioniq 5 versucht Hyundai, sein sportliches Image besser in Szene zu setzen. Auch den auf gleicher E-GMP-Architektur basierenden Ioniq 6 soll es im nächsten Jahr in einer N-Variante geben.

Den Abschluss nach oben markiert ab 2025 das große SUV Ioniq 9, das letzte Ioniq-Fahrzeug auf der E-GMP. Danach werden Pkw-Stromer auf einer weiterentwickelten Plattform stehen, genannt IMA (Integrated Modular Architecture). Der siebensitzige Ioniq 9 orientiert sich stark an der Studie "Ioniq Seven Concept" von 2021 und trägt die Technik des Schwestermodells Kia EV9.

Zwar war für das Serienfahrzeug ursprünglich der Name Ioniq 7 vorgesehen, doch die Zahlenlücke zwischen sechs und neun möchte man sich lieber für künftige, etwas kleinere Modelle offenhalten. Und auch unterhalb des Ioniq 5 waren weitere Stromer geplant, wie beispielsweise für 2026 der Ioniq 3. Doch dürfte dieses Segment mittelfristig noch der Kona Elektro abdecken.

Als Einstieg in die E-Welt der Koreaner ist der Inster gedacht, ein clever konzipierter City-Stromer in SUV-Optik. Die Markteinführung wird Ende 2024 sein. Den Preis will Hyundai unter 25.000 Euro halten. Entgegen manchen Gerüchten wird der Inster nicht den i10 verdrängen.

Vom Modellzyklus her wäre der Kleinwagen zwar kurz vor Ende seiner Laufbahn. Doch Hyundai plant, den i10, aber auch i20 und i30, vorerst einige Jahre weiterzuproduzieren. Erst recht im Hinblick auf die momentane Kaufzurückhaltung in der Elektromobilität. Eine "Endlichkeit" bestätigte Ulrich Mechau, President & CEO Hyundai Motor Deutschland, gegenüber der Automobilwoche lediglich dem Dieselmotor.

Mehr Engagement will Deutschlands stärkste asiatische Importmarke bei der Elektrifizierung an den Tag legen. Sie sieht hier enormes Wachstumspotenzial. Die Koreaner setzen nicht primär auf reinen Elektroantrieb, sondern auf EREV, einen Mix aus Benziner und E-Maschine(n).

EREV steht für Extended Range Electric Vehicle. Hyundai hält es hier technisch ähnlich wie Nissan mit seinem e-Power-Antrieb. Während der Verbrenner für die Produktion von Strom verantwortlich ist, treibt der Elektromotor ausschließlich die Räder an. Auch die Parallel-Hybridtechnik (HEV) will Hyundai ausbauen. In Europa soll der Absatz bis 2028 von heute 150.000 auf jährlich 220.000 Einheiten wachsen.